Annotationen zu den Zeugen Jehovas
de Ruiter und Co
1) Schon anderen stieß da etwas auf
2) Der dubiose Herr Friedlmayer
3) Anstelle von Sachinformationen: Polemik
4) Detlef Garbe über de Ruiter
5) Fallbeispiel: Julius Kuptsch und Karl Gerecke
6) "13 Satanische Blutlinien"
7) Schwarzbrauner Sumpf
8) Verschwörungstheorie zwischen Illusion und
Wirklichkeit
9) Hetzer
10) Wenn kalter Kaffee zur stinkenden Jauche
verkommt
11) Voten aus Diskussionsforen zu de Ruiter
12) de Ruiter's Buch aus dem Jahre 2006
13) "Gequirlte Scheisse"
14) de Ruiter zum Thema Aids
15) Kritik an eine katholisch inspirierte
Darstellung
16) Hitler-Renaissance Made in de Ruiter (2012)
1) Schon anderen stieß da etwas
auf
Das
„Jahrbuch für Antisemitismusforschung" veröffentlichte in seinem 7. Jg.
1998 auch einen Aufsatz von Lutz Lemhöfer mit dem Titel: „Schwarz-braune
Verschwörungstheorien. Anmerkungen zum Programm eines 'frommen' Szene-Verlages."
Lemhöfer, katholischer
Referent für Weltanschauungsfragen im Bistum Limburg, ist einer der wenigen
„Feigenblätter", neben vielleicht noch Dietrich Hellmund, der in dem von Hesse
herausgegebenen Sammelband „Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas",
die Chance bekam, auch ein paar kritische Akzente einzustreuen, auf das man
formal sagen kann, nicht nur Lobhudler, sind in diesem Band vereinigt.
So formulierte er etwa dort:
„In dem Film (ZJ-Widerstands-Video)
werden die Zeugen Jehovas als eine durchgängig heldenhaft agierende und
reagierende, völlig einheitliche und einmütige Gruppierung vorgestellt."
Er redet auch von der
„geschönten Darstellung"
anlässlich der Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung von 1933. Seiner Meinung nach
werden die „Kirchen
lediglich als dunkle Folie zur eigenen hellen Selbstdarstellung"
benutzt.
Nun würde ich aus meiner
Sicht dem Lemhöfer allerdings antworten, dass 1933 die Kirchen in der Tat keine
andere Bezeichnung verdienten, als Opportunisten. Ich kann den Schönrednern der
Kirche genauso wenig beipflichten, wie den Schönrednern der Zeugen Jehovas.
Aber immerhin dem Satz von
Lemhöfer kann ich durchaus zustimmen, wenn er schreibt:
„Historische
Selbstdarstellungen einer Gruppe entspringen selten nur dem Interesse,
herauszufinden, wie es denn gewesen sei. Nicht selten dient die Geschichte zur
Legitimation aktueller Forderungen und Ansprüche. Das ist keineswegs nur bei den
Zeugen Jehovas so."
Beipflichten kann ich
Lemhöfer auch in seiner kritischen Replik über den Verlag Anton A. Schmid. Pro
Fide Catholica. Seine Ausführungen im „Jahrbuch für Antisemitismusforschung"
sind relativ allgemein gehalten. Das dieser Verlag auch zwei spezielle Bücher
über die Zeugen Jehovas veröffentlicht hat, wird darin nicht im Detail referiert
oder kommentiert. So will ich den zu diesem Aspekt noch einige Anmerkungen
machen.
2) Der dubiose Herr Friedlmayer
Eines der
Bücher dieses Verlages stammt von einem gewissen Helmut Friedlmayer und
hat den Titel: „Die 'Zeugen Jehovas' Judaisierung des Christentums" (Durach
1993). Der gleiche Verlag bietet von demselben Autor Friedlmayer noch zwei
andere Schriften an, die einem schon vom Titel her zu der Frage Anlass geben,
mit was für Kreisen man es da wohl zu tun hat. Wenn da auf 311 Seiten über
„die Irrlehren im neuen Weltkatechismus" referiert wird. Oder auf 85 Seiten
über den „Ökumenismus-Schwindel" schwadroniert wird.
Ein anderer ebenfalls im
Randspektrum der katholischen Kirche angesiedelter Verlag wusste im Jahre 1969
in einem Buch, worin auch die Zeugen Jehovas mitbehandelt wurden, seine Leser
mit der Kernthese zu beeindrucken: Das Hitler am Nationalsozialismus Verrat
begangen hätte, indem er sich von Gottfried Feder's These von der zu brechenden
Zinsknechtschaft abgewandt hatte. Wäre Gottfried Feder von den Nazis nicht auf
das Abstellgleis geschoben worden - so die Botschaft - wäre der
Nationalsozialismus für diese Kreise eine akzeptable Angelegenheit gewesen;
einschließlich der Antisemitismus, der als ökonomisch notwendig,
heruntergespielt wird. (Vgl. dazu: Heinrich Malzkorn „Divide et impera",
Brüggen/Niederrhein 1969).
Auch in einem weiteren Buch
des Verlages Anton A. Schmid Pro Fide Catholica, und zwar in dem Buch von
Robin de Ruiter „Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas" (Durach
1995) feiert Gottfried Feder fröhlichen Urstand mit der Erwähnung einer 1988 in
Bogota (in Spanisch) erschienenen Neuauflage (vgl. de Ruiter S. 273).
3) Anstelle von
Sachinformationen: Polemik
Wenn man
sich mit der Literatur näher auseinandersetzt, die vor 1945 gegen die
Bibelforscher (Zeugen Jehovas) veröffentlicht wurde, dann beschleicht einem
oftmals über weite Partien ein ungutes Gefühl. Dieses Gefühl lässt sich
vielleicht am besten mit einem Vergleich veranschaulichen. In der Zeit vor dem
Ersten Weltkrieg gab es den Fall des Exjesuiten von Hoensbroech, der dem
Jesuitenorden den Rücken kehrte. Er berichtet, dass er von dem evangelischen
Oberhofprediger Adolf Stöcker das Angebot bekam, seine Erfahrungen in den
Stöcker zugänglichen Presseorganen zu verwerten. Wörtlich schreibt Hoensbroech:
„Nur einmal bin ich um
nicht unhöflich zu erscheinen, seinen Einladungen gefolgt. Stöcker hat von der
ersten Begegnung an einen abschreckenden Eindruck auf mich gemacht. … Das, was
mich bei Stöcker besonders abstieß, war sein … Katholikenhass verbunden mit
unbegrenzter Unwissenheit über Katholisches. … Das war für mein Empfinden
geradezu ekelhaft, dieser Hass, geschürt durch Unwissenheit, aus einem geeichten
Vertreter des Christentums nur so ausströmen zu sehen."
(vgl. Paul Graf v. Hoensbroech „14 Jahre Jesuit", Leipzig 1912, S. 189, 190).
Detlef Garbe hat einmal den
Begriff geprägt, dass etliche der in den 20-er Jahren erschienenen Schriften zu
den Bibelforschern
„eine kirchliche
Variante der völkisch-antisemitischen Schmähschriften darstellen."
(vgl. Detlef Garbe „Zwischen Widerstand und Martyrium", München 1993 S. 70).
Mit Bestürzung muss man es
zur Kenntnis nehmen, dass es solche Elaborate auch noch in der Gegenwart gibt.
Ein Beispiel liefert Friedlmayer in seiner Schrift über die Zeugen Jehovas. Ohne
auch nur der geringsten Spur von kritischer Distanz, zitiert er z. B.
einschlägige berüchtigte Pamphlete aus den 20-er Jahren von Julius Kuptsch,
Fritz Schlegel, Karl Gerecke und andere (vgl. Friedlmayer S. 14).
Wenn man die Argumentation
kennt, mit der Jonak v. Freyenwald beispielsweise, in der Nazizeit gegen die
Zeugen Jehovas polemisierte, dann ist man schockiert, analoge Gedankengänge auch
bei Friedlmayer in kritikloser Zitierung feststellen zu können. Zitat:
„Die ernsten Bibelforscher
sind lediglich Schrittmacher der jüdischen Weltherrschaft. Ihre Prophezeiungen,
Wünsche und Ziele decken sich völlig mit den Wünschen und Zielen anderer
Organisationen, die als jüdisch bekannt sind wie die Zionisten und jüdische
Geheimregierung, deren Programm dargestellt ist in den Protokollen der Weisen
von Zion" (Friedlmayer
S. 14).
Wie kommt nun Friedlmayer
dazu noch heute dem Leser weismachen zu wollen, es gäbe eine „jüdische
Geheimregierung", deren Programm in den „Protokollen der Weisen von Zion"
niedergelegt sei. Ist ihm nicht bekannt, dass die Nazis gleichfalls glühende
Verfechter dieser abstrusen These waren?
Man vergleiche dazu z. B.
Alfred Rosenberg „Die Protokolle der Weisen von Zion und die jüdische
Weltpolitik", München 1924. Auch Rosenberg stellt darin schon eine
Beziehung zu den Bibelforschern her. Etwa, wenn er äußert:
„Was die Demokratie und
der Marxismus auf politischem, das besorgen die 'Bibelforscher' auf
kirchlich-religiösem Gebiet"
(Rosenberg S. 130).
Rosenberg zitiert und
kommentiert aus den dubiosen „Protokollen der Weisen von Zion". Seine Zitate
machen es schon etwas verständlicher, weshalb rückwärtsgerichtete Kreise diese
„Protokolle" so gerne als „Wahrheit" verkaufen möchten. Etwa, wenn er diese
„Protokolle" mit den Worten zitiert:
„Wir erscheinen
gewissermaßen als die Retter der Arbeiter aus dieser Knechtschaft, indem wir
ihnen vorschlagen, in die Reihen unseres Heeres von Sozialisten, Anarchisten und
Kommunisten einzutreten. Diese Richtungen unterstützen wir grundsätzlich"
(Rosenberg S. 54).
Eine Passage aus den
„Protokollen" macht besonders deutlich, weshalb gerade auch kirchliche (Rand)kreise
sich für diese „Protokolle" interessieren und aktualisiert als „Wahrheit"
anbieten wollen. Diese Stelle lautet nach der Zitierung durch den
Nazichefideologen Rosenberg:
„Auf unser Betreiben hin
wurde die Geistlichkeit der Nichtjuden in den Augen des Volkes herabgesetzt und
jeden Einflusses auf die Massen beraubt. Wenn sie die Massen noch hinter sich
hätten, so läge darin für die Verwirklichung unserer Pläne ein ernstes
Hindernis. Aber ihr Einfluss auf das Volk geht ersichtlich mit jedem Tage mehr
zurück" (Rosenberg S.
117).
Man kann wohl mit
berechtigten Gründen bezweifeln, ob Friedlmayer sich je ernsthaft mit der
Entstehungsgeschichte der „Protokollen der Weisen von Zion" beschäftigt hat.
Jenes Pamphlet wurde von der russischen zaristischen Geheimpolizei Ochrana in
die Welt gesetzt um gegen Aufbegehrungstendenzen im autokratischen Russland zu
polemisieren und einen Buhmann (die Juden) dafür namhaft zu machen. Nach dem
Ersten Weltkrieg entwickelten sie dann ihre Eigendynamik, als Theorie der
„Weltverschwörung".
Worum es Friedlmayer geht,
macht auch der Umschlagtext deutlich. Da ist davon die Rede, dass mit dem Sieg
der Demokratie im Jahre 1918 sich eine antichristliche Weltordnung zu entwickeln
begann. In seiner Lesart seien unter anderem Protestantismus, Freimaurer,
Kommunismus und Zeugen Jehovas, sichtbare Erscheinungen dieses Prozesses.
Wessen Geistes Kind die
Kreise um Friedlmayer sind, macht auch eine weitere abgedruckte Verlagsreklame
deutlich. Da wird ein anderes Pamphlet angepriesen, dass die „Unterminierung
der katholischen Kirche" zum Thema hat. Als ein Markstein dieses Prozesses
wird darin auch das Zweite Vatikanische Konzil bezeichnet. Auch diese Bemerkung
macht deutlich, dass man es hier mit Kreisen zu tun hat, die wenn möglich, das
Rad der Geschichte zurückstellen möchten.
Mit Befremden muss man es
zur Kenntnis nehmen, dass es noch weitere solcher Protokollegläubige gibt. Einer
von ihnen ist der Holländer Robin de Ruiter. De Ruiter zitiert eine Aussage, die
den Anlass für einen politischen Mord im Jahre 1922 bildete (de Ruiter S. 48).
Antisemiten hatten den
Politiker Walter Rathenau ermordet, weil er einmal einen missverständlichen Satz
von sich gegeben hatte, dass 300 Männer die Welt regieren würden. In der
Interpretation der Antisemiten seien das Juden und Rathenau sei einer von ihnen.
Der Leser erfährt bei de
Ruiter allerdings nicht, dass Rathenau wegen dieser Aussage von Antisemiten
ermordet wurde und das die Mörder sich auch auf die „Protokolle der Weisen von
Zion" beriefen. Er erfährt auch nicht, dass in diesem Zusammenhang der
antisemitische „Deutschvölkische Schutz und Trutzbund" verboten wurde.
Die Schutzbehauptung von de Ruiter in seiner Einleitung, er wolle nicht
antisemitisch argumentieren, wirkt angesichts dieser Sachlage ziemlich formal.
So gehört beispielsweise die
antisemitische Zeitschrift „Hammer" mit zu den von de Ruiter zitierten
Quellen (vgl. de Ruiter S. 72). Aus anderen Passagen wird auch deutlich, dass
dies ebenfalls für das antisemitische „Handbuch der Judenfrage"
zutrifft, dass der gleiche Hammerverlag vertrieb, auch wenn er letzteres nicht
direkt (wohl aber indirekt) zitiert. In seinem Literaturverzeichnis taucht es
jedenfalls auch auf (vgl. de Ruiter S. 273; Autorenname Fritsch, Theodor).
De Ruiter kommt des weiteren
auch auf die „Protokolle der Weisen von Zion zu sprechen" (de Ruiter S. 88) und
meint analog wie Hitler und Konsorten, dass angeblich „alle
Aussagen des prophetischen Autors inzwischen Wirklichkeit geworden"
seien. Seine Thesen hätten noch mehr „Plastizität", wenn er sie mit denen der
Faschisten konfrontiert hätte, die er im übrigen in unerträglicher Weise
bagatellisiert.
Ein makabres Beispiel für
die de Ruiter'sche Verharmlosung des Faschismus ist z. B. seine Behauptung:
„Abschließend muss
noch erwähnt werden, dass viele Kriegsdienstverweigerer unter den Zeugen Jehovas
damals das KZ als den sichersten Ort empfanden. … Sie zogen also das ungewisse
Lagerschicksal trotz all seiner Qualen und Entbehrungen einem vorhersehbaren
Schicksal außerhalb des Lagers vor"
(de Ruiter S. 174).
Solche Thesen verbreitet in
der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1995 ein katholischer Verlag - ohne sich
in irgend einer Form, etwa durch eine Fußnote, davon zu distanzieren.
Bei dieser Aussage beruft
sich de Ruiter auf das Buch von Garbe, von dem er diesen unglücklichen Satz
übernimmt. Allerdings ohne den Kontext zu beachten. Garbe verwendet dieses
Urteil im Zusammenhang mit den Rekrutierungen für die Wehrmacht, die seitens des
Naziregimes auch unter den KZ-Häftlingen vorgenommen wurden und in der Regel bei
den Zeugen Jehovas ergebnislos verliefen. Diese Nichtgewinnbarkeit für die
Wehrmacht interpretiert er als „subjektives Gefühl der Sicherheit."
Man kann darüber streiten,
ob dies eine „glückliche" Formulierung ist. Der Gesamtzusammenhang macht jedoch
eindeutig deutlich, dass Garbe den Zeugen Jehovas keine niederen Motive
unterstellt. Im Gegenteil - er geht in seiner Diktion soweit, kritische Elemente
(bezogen auf die Zeugenleitung) - unterrepräsentiert darzustellen. De Ruiter
macht aus der Feststellung von Garbe eine generalisierende Aussage, die einem
Zerrbild gleichkommt.
Von geradezu skandalöser
Naivität und Unkenntnis diverser veröffentlichter Berichte, zeugt auch die
Bemerkung des de Ruiter:
„Vor dem Ausbruch des 2.
Weltkriegs retteten sich viele Zeugen Jehovas vor dem Wehrdienst aufgrund eines
Gesetzes, demzufolge alle Personen, die wegen staatsfeindlicher Betätigung
gerichtlich bestraft worden waren, nicht zur Wehrmacht eingezogen werden
durften. Viele Zeugen Jehovas profitierten von diesem Gesetz, indem sie etwa
absichtlich auf offener Straße verbotene Publikationen verteilten um eine
entsprechende gerichtliche Verurteilung zu erreichen. Nach Verbüßung einer
kurzen Freiheitsstrafe durften - bzw. brauchten - sie dann keinen Wehrdienst zu
leisten" (de Ruiter
S. 172).
Dies ist eine formale
Betrachtung, die man so nicht stehen lassen kann. Schon weit vor Beginn des
Zweiten Weltkrieges wurden diese „kurzen Freiheitsstrafen" durch die Gestapo
mittels ihrer unbefristet verhängten sogenannten „Schutzhaft" in den
Konzentrationslagern, gegen die keinerlei juristische Schritte möglich waren
„aufgebessert".
Auch bei dieser Aussage
beruft sich de Ruiter wieder auf Garbe. Eine nähere Untersuchung ergibt, dass
Garbe hier lediglich eine Gestapa-Denkschrift aus dem Jahre 1936 zitiert, die
diese Behauptung enthält. Zitat dieser Denkschrift bei Garbe:
„Wenn sie dann mit
Gefängnis bestraft wurden, so erklärten sie nach ihrer Entlassung, dass sie
keinen Wehrdienst ausüben dürften, da sie wehrunwürdig im Sinne des Gesetzes
seien, weil sie wegen staatsfeindlicher Betätigung mit Gefängnis bestraft seien"
(Garbe S. 350).
De Ruiter macht auch aus
dieser Behauptung der Gestapo eine generalisierende Aussage. Reflexionen
darüber, ob eine solche Argumentation etwas genutzt hat, stellt er nicht an.
Auch nicht darüber, dass etliche deutsche Bibelforscher unter allen Umständen
(unabhängig von Detailbegründungen) den Wehrdienst verweigerten.
Sicherlich gab es auch
taktieren, sicherlich lässt sich in Individualfällen, dass schwanken zum
durchhalten einer solchen Position nachweisen. Sicherlich gab es auch Fälle, wo
man durch Untertauchen in den Untergrund versuchte dem Schicksal zu entgehen.
Das sei unbestritten und solche Fälle sind auch mir namentlich bekannt.
Dennoch gilt es auch zu
registrieren, dass verhaftete Wehrdienstverweigerer, sich in der Regel nicht
durch irgendwelche Gegenargumente, die von staatlichen Vertretern, oder in deren
Auftrag auch von Gefängnisgeistlichen usw. vorgebracht wurden, von ihrer Haltung
abbringen ließen.
Wie die Nazijustiz mit den
Bibelforschern umsprang, lässt sich zum Beispiel an den Erinnerungen des
Strafverteidigers Paul Ronge verdeutlichen (Paul Ronge „Im Namen der
Gerechtigkeit", München 1963).
Dessen Bericht wäre
geeignet, dem de Ruiter ins Stammbuch geschrieben zu werden. Als
Pflichtverteidiger hatte er eine Bibelforscherin zu verteidigen. In seinem
Plädoyer führte er unter anderem aus:
„'Vergessen Sie nicht',
sage ich zu dem Richter, 'dass der Mann der Frau Niedowski Soldat ist, er steht
an der Front und tut seine Pflicht. Sie hat zwei Kinder. … Die Arbeit der
Angeklagten erreicht es, dass auch auf ihrem Besitz das Getreide wächst und das
Milch gemolken werden kann. … Hier, diese Frau ist keine Missionarin, diese Frau
ist eine Missionierte."
Ronge berichtet dann, wie
die Angeklagte, abweichend von der Empfehlung ihres Verteidigers, in ihrem
Schlusswort, ihre Situation vermasselte. Der Verteidiger hatte ihr dringend
empfohlen in ihrem Schlusswort nur zu sagen:
„Ich schließe mich meinem
Verteidiger an." Auch
der Richter legte ihr bei seiner formalen Aufforderung zum Schlusswort diese
Floskel schon halb in den Mund. Dennoch hielt sie sich nicht an diese
Empfehlung, sondern sagte gegenüber dem Richter lediglich die Worte:
„Jehova möge sie
erleuchten."
Den weiteren Verlauf
schildert Ronge mit den Worten:
„Nur Torheit hätte mir
Hoffnung geben können. (Höchststrafe) fünf Jahre Gefängnis! Der Richter: 'Die
letzten Äußerungen waren von einer impertinenten Dreistigkeit, wie sie selbst in
diesen staatsfeindlichen Kreisen nicht alltäglich ist. Sie zeigen die
Uneinsichtigkeit, aber auch die Gefährlichkeit der Angeklagten, vor der unser
nationaler Staat gesichert werden muss. Es ergibt sich, dass die Staatsführung
auf dem richtigen Weg ist, wenn sie bei solchen politischen Untermenschen nicht
erst abwartet, bis sie durch Werbung und Bekenntnisse sich strafbar gemacht
haben, sondern sie schon vorher festnimmt'"
(Ronge S. 236, 237, 252).
Ein 1970 in der DDR
erschienenes Pamphlet über die Zeugen Jehovas zitiert de Ruiter auch noch zu
allem Überfluss, da es offensichtlich partiell in seinem Kram hineinpasst. Die
de Ruiter'sche Behauptung indes, für die er als Quelle auf jenes Buch verweist,
wird wohl sein Geheimnis bleiben.
De Ruiter behauptet:
„Weiter ist nachgewiesen
worden, dass der Leiter der Wachtturm-Gesellschaft in Deutschland, Otto Albert
Koetitz, Kontakte und Beziehungen zu den Warburgs hatte"
(de Ruiter S. 149). Bei allen Fragwürdigkeiten jenes DDR-Buches ist jedoch
festzustellen, dass eine These in dieser Form, dort nicht nachweisbar ist.
Aber de Ruiter hat ja auch
in anderer Beziehung,
etliches nur halbgar verdaut.
Es ist schon schockierend feststellen zu müssen, dass jenes DDR-Buch
beispielsweise von amerikanischen Neonazis im gleichem Atemzug mit anderen
fragwürdigen Büchern, wie die von Fetz und Schlegel zitiert wird. Offenbar
bildet seine Nähe zu einschlägigen Verschwörungstheorien den Hintergrund dafür
(vgl. dazu die maschinenschriftliche Dissertationsausgabe von Garbe (Hamburg
1989) S. 719; Fußnote 165). Offensichtlich fühlt sich auch de Ruiter von diesen
Verschwörungstheorien beeindruckt und verwertet sie entsprechend.
Es ist offensichtlich, dass
de Ruiter bemüht ist, die Zeugen Jehovas abzuwerten. Darin stimmt er mit einigen
anderen überein, die auch keine „Freunde" der Zeugen Jehovas sind. Auch der
Schreiber dieser Zeilen rechnet sich auch zu den Kritikern. Es muss aber doch
gefragt werden dürfen, wie weit man da geht. Darf man um der Gegnerschaft als
solche auch alle Grundsätze der Objektivität über Bord werfen? In der DDR wurde
das seiner Zeit so gehandhabt. Aus eigener trüber Erfahrung nimmt man es
vielleicht sensibler als andere zur Kenntnis, dass es auch andere Gegner der
Zeugen Jehovas gibt, deren „Objektivität" gleichfalls einiges zu wünschen
übrigläßt.
Wohin die Reise gehen kann,
verdeutlicht z. B. ein Aufsatz in den „Dachauer Heften" (7. Jg. 1991
Artikel über den „Leuchterreport") . Es ist bekannt, dass im Rahmen des
grenzenlosen Pluralismus des Internet's auch Neonazis hier nachweisbar sind.
Einer ihrer Protagonisten der Deutschkanadier Ernst Zündel,
berüchtigt-bekannt dadurch geworden, dass er beispielsweise die massenhafte
Judenvernichtung in den KZs ableugnete. Dies brachte ihm (unter anderem) im
Jahre 1985 ein Strafverfahren ein, dass von Überlebenden der Nazi
Vernichtungsmaschinerie angestrengt wurde.
Mit Befremden nimmt man es
zur Kenntnis, dass in diesem Verfahren von Zündel auch ehemalige Zeugen Jehovas
zu seiner Verteidigung aufgeboten wurden. Namentlich werden der Schwede Ditlieb
Felderer und der Kanadier Gary Botting genannt. Wenn man die Thesen von de
Ruiter kennt, dann ist man nicht mehr ganz so erstaunt darüber! Man vergleiche
dazu: Ditlieb Felderer
Jener de Ruiter zitiert in
seinem Literaturverzeichnis auch den „Materialdienst" vom 16. April 1937 (de
Ruiter S. 272). Dabei handelt es sich um eine Zeitschrift die noch heute
erscheint. Heutiger Herausgeber ist die „Evangelische Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen". In der genannten Ausgabe aus dem Jahre 1937 wurde
konzentriert über die Zeugen Jehovas berichtet. Auch Jonak v. Freyenwald fand
darin seine Würdigung.
De Ruiter distanziert sich
von dem Text dieser Ausgabe nicht. Im Gegenteil, er hält es für angebracht auch
der heutigen Leserschaft diese Ausgabe empfehlen zu können. So sei denn noch ein
Zitat aus jenem „Materialdienst" gestattet, dass zugleich wie ein
Brennglasspiegel die Problemlage verdeutlicht:
„Über die politischen
Ziele der E(rnsten) B(ibelforscher) schreibt Dr. v. Freyenwald in 'Die Zeugen
Jehovas', dass eine Verbindung zu Judentum, Marxismus und Freimaurerei bestehe.
Das Judentum spielt denn auch eine entsprechende Rolle in dem
Weltherrschaftsplan der Sekte. 'Wie auf den Gebieten der Religion und der
Staatspolitik eine vollendete Harmonie der Bibelforscher mit dem Judentum
besteht, so herrscht dieses stille Einvernehmen auch mit dem
klassenkämpferischen Marxismus. Russell und Rutherford predigen den Klassenkampf
ganz ebenso wie der Jude Karl Marx.'"
Abgesehen davon, dass dieses
Zitat einige Überzeichnungen enthält, hat es doch einen substantiellen Kern. Der
Marxismus wollte Veränderungen hervorrufen und ist damit gescheitert. Verändert
hat er in seiner Epochenzeit zwar einiges, aber nicht zuletzt war er ein
extremer Polizeistaat, der sein weiter vegetieren nur mit Polizeitstaatpraktiken
gewährleisten konnte.
Auch die Bibelforscher
(Zeugen Jehovas) lehrten bzw. lehren, dass die bestehende Weltordnung von
Ungerechtigkeiten geprägt ist. Während der Marxismus den Klassenkampf bemühte,
orientieren die Zeugen Jehovas auf der „göttliche Eingreifen". Beide
Gruppierungen sehen sich aber zugleich außerstande, völlige bürgerliche Freiheit
zu gewähren.
Das Korsett das dem
einzelnen angelegt wird, ist eng zugeschnitten. Solange er sich in die
vorgegebenen Anforderungen einfügt läuft alles relativ glatt. Wenn er jedoch
einem unwiderstehlichen „Juckreiz" verspüren sollte, dann spürt er, wie das
starre Korsett ihn daran hindert, sich Linderung zu verschaffen - in beiden
Systemen!
4)
Detlef Garbe über de Ruiter
De Ruiter
kann man nur sagen: er möge sich wahrlich nicht darauf verlassen, den Dr. Garbe
zu seinen "Kronzeugen" umfunktionieren zu können. Ein solch fehlgeleitetes
Unterfangen, geht garantiert schief. Hingewiesen sei nur auf Garbe's Beitrag im
Hesse-Buch "Am mutigsten waren immer..."
Da
rekapituliert Garbe schon bei de Ruiter,
"eine eigentümliche Kongruenz" zu
einem "Stasi-Propagandawerk" aus der DDR.
Im Detail
führt Garbe zu de Ruiter aus:
"Auch dieser
konstruiert eine enge Verbindung zwischen der Wachtturm-Gesellschaft und dem
US-State Department unter Führung des Ministers und »Hochgradfreimaurers«
Cordell Hull. Unter gleichzeitiger Berufung auf die völkisch-antisemitischen
Propagandaschriften der 20er und 30er Jahre eines August Fetz oder Julius
Kuptsch" wie auch dem DDR-Buch "bedient man sich der alten
Verschwörungstheorien, denen zufolge die Zeugen Jehovas von der »Freimauererei«
angeleitet werden und »im Dienste des Zionismus« stehen. De Ruiter nennt als
Beleg für seine abstrusen Thesen einmal mehr die zum nationalsozialistischen
Standardrepertoire gehörenden »Protokolle der Weisen von Zion«.
Und
weiter Garbe:
"Vor diesem
ideologischen Hintergrund kann es nicht verwundern, daß die Zeugen Jehovas -
ebenso wie viele andere NS-Opfer auch - zum Objekt neonazistischer Agitation
wurden. So griff das in Kalifornien ansässige »Institute For Historical Review«,
das der US-amerikanischen Neonazi-Szene zuzurechnen ist, in einem 1980 unter
schwedischer Deckadresse erschienenen Rundbrief die Stellung der Zeugen Jehovas
zum »Dritten Reich« an und versuchte die vom NS-Regime ergriffenen
Verfolgungsmaßnahmen als Abwehrhandlungen zu rechtfertigen. Ähnlich wie der
jüdische Weltkongreß durch seinen Präsidenten Chaim Waizmann im Jahre 1939, habe
Watch Tower-Präsident Joseph Franklin Rutherford - so das Pamphlet - schon fünf
Jahre zuvor Deutschland den Krieg erklärt. Die Verfolgten werden kurzerhand zu
Verfolgern gestempelt."
In seiner
dazugehörigen Anmerkungsnummer nennt er dann noch als Quellenbeleg:
"Jehovah's Witnesses
Declare War Against Germany!", rh 224, Taby 1980. Auch dieses vom »Institute For
Historical Review« herausgegebene Pamphlet stützte sich gleichermaßen auf
völkische Quellen der zwanziger und dreißiger Jahre" wie auf das DDR-Buch.
Was Garbe
in dieser knappen Anmerkung indes nicht mit ausführt ist der Umstand, dass jenes
Pamphlet aus Taby (Schweden) offenbar Personengleich, was seinem Verfasser
anbelangt, mit dem unseligen Ditlieb Felderer ist. Zu letzterem habe ich an
anderer Stelle schon weiteres ausgeführt. Siehe dazu:
Felderer
Man vergleiche auch Garbe's in der Sache sich nur
wiederholende Äußerung in: (EZW-Texte
Nr. 145 (1999) S. 32):
5) Fallbeispiel: Julius Kuptsch und Karl Gerecke
Also man
kann sagen. Beide stellten direkt bzw. indirekt, durch ihre direkte bzw.
indirekte Gesellschaftskritik den Status quo in Frage und ziehen sich damit die
vehemente Feindschaft jener zu, die Veränderungen der bestehenden Verhältnisse
ablehnen, bzw. darüber hinausgehend, den Blick zurückwerfen und vergangene
Verhältnisse wieder herstellen möchten. Jene Kreise sind zugleich auch die
potentesten Kritiker der Bibelforscher und der Kommunisten.
Dies lässt sich auch an
einigen Protagonisten der zwanziger und dreißiger Jahre verdeutlichen. Ein
markanter Bibelforschergegner, schon in der Weimarer Republikzeit, war der
Deutschchristliche Pfarrer und NSDAP-Mitglied Julius Kuptsch. Über sich
selbst schrieb er einmal am 21. 6. 1936 an den Dr. Jonak (als Reaktion auf die
Zusendung des Jonak'schen Zeugenbuches):
„Mein Urteil, von
dem Sie jeglichen Gebrauch machen können, ist das folgende: Von allen bisher
über die 'ernsten Bibelforscher' oder, wie sie sich jetzt nennen 'Zeugen
Jehovas' veröffentlichten Schriften ist die Schrift von Dr. Hans Jonak von
Freyenwald meiner Kenntnis nach die beste. Jede Zeile in ihr ist zutreffend. Wer
über diese religiös getarnten Werkzeuge und erbärmlichen Judenknechte zur
Aufrichtung der teuflischen Judenweltherrschaft sich unterrichten will, der
greife in erster Linie zu dieser Schrift. Sie bestätigt voll und ganz auch das,
was ich schon 1927 über diese Gesellschaft in meiner Broschüre 'Aufklärung über
die E.B.' schrieb. Daraus sehen Sie, dass wir über die 'Zeugen Jehovas'
vollkommen einer Meinung sind.
Nebenbei bemerke ich, dass ich einer der fanatischsten
Bekämpfer des Judentums bin. Die 'Zeugen Jehovas' sind für mich eine religiös
getarnte Judentruppe, um die noch gläubigen Christen für Judas Weltherrschaft zu
gewinnen, wo die anderen Truppen; die Bolschewiken und die Freimaurerei das
nicht vermögen.
Vielleicht ist es
für Sie auch von Interesse, dass ich im Baltikum eine Zeit lang als Minister den
Kampf gegen den Bolschewismus führte und den Befehl zur Befreiung Rigas für den
Grafen von der Goltz unterschrieb und das ich hier in Deutschland als
überzeugter Nationalsozialist und Versammlungs- und Gauredner seit 1929 für
meinen Führer gekämpft habe und weiter kämpfe. Ich bin in meiner tiefsten Seele
ein überzeugter Christ und zugleich ein überzeugter Nationalsozialist. Heil
Hitler. gez. J. Kuptsch"
(Wiener Library (Tel Aviv) Freyenwald-Collection).
Dieses Selbstzeugnis ist in
mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Zum einen offenbart es, dass die
eigentliche Aversion dieser Kreise in der totalitären Entwicklung der
Sowjetunion zu sehen ist. Das von Kuptsch angeführte Beispiel des Baltikums ist
symptomatisch. Dort hatten im und nach dem Ersten Weltkrieg kommunistisch
orientierte Bürgerkriegskämpfer Tabula rasa mit ihren politischen Gegnern
veranstaltet. Für die davon Betroffenen war das eine traumatische Erfahrung, die
zu einer starken Polarisierung führte und sie antikommunistischen Rattenfängern
vom Schlage eines Hitlers in die Arme trieb.
Desweiteren ist
feststellbar, dass Kuptsch und Konsorten, ihre von ihnen vertretene Variante des
„Christentums" als staatstragende Kulturgrundlage betrachteten. Nun mussten sie
wahrnehmen, dass da eine „Sekte", eben die „Bibelforscher" von sich reden
machte, der eben diese „staatstragende Kulturgrundlage" nicht einen Pfifferling
wert war, die statt dessen versuchte, dass Urchristentum in die Neuzeit
aktualisiert zu übertragen.
Das war so zu sagen die
eigentliche Wurzel des Konflikts. Im Zuge dieser Entwicklung versuchten dann
diese Kreise, ob zu Recht oder nicht, sei jetzt einmal dahingestellt, die
Bibelforscher in die kommunistische Ecke zu stellen. Wie sich das auch im Fall
von Julius Kuptsch verdeutlichen lässt.
Kuptsch meint in
seiner vor 1933 erschienenen Schrift, dass nur der Nationalsozialismus
konsequent die Bibelforscher bekämpfen würde:
„diese Sorte von
heuchlerischen Christentumsfeinden, die das Christentum mit der Bibel in der
Hand bekämpfen."
Er meint behaupten zu können, dass sie
„sich des Wohlwollens der
Juden und Marxisten erfreuen" und ihr Ziel sei, „die Aufrichtung der jüdischen
Weltherrschaft, ähnlich, wie die jüdisch-marxistische Räteherrschaft schon in
Russland aufgerichtet ist"
(Julius Kuptsch „Christentum im Nationalsozialismus", München 1932 S. 34).
Es steht fest, dass
insbesondere die katholische Kirche, keinerlei „Berührungsängste" offenbarte,
wenn es galt in der Zeit der Hitlerepoche nach „Bündnispartnern" im Kampf gegen
die Zeugen Jehovas Ausschau zu halten. Dies lässt sich besonders am Wirken des
Dr. Jonak v. Freyenwald verdeutlichen, der wie kein zweiter, die
katholisch-faschistisch-antisemitische Allianz gegen die Zeugen Jehovas
repräsentierte.
Jonak erwies sich auch (im
Hintergrund) als treibender Motor, als es seinem Schweizer Agenten Boris Toedtli
gelang, die dortige Zeugenführung vor Gericht zu ziehen.
Symptomatisch ist dafür auch
das Schreiben Jonak's an Toedtli vom 17. 6. 1936 indem er ihm
mitteilte: „Die
Herren Schneider und Finke teilten mir mit, dass der Prozess anfangs Juli
stattfindet. Ein genauer Termin sei … nicht festgesetzt worden. … Hat Herr
Fürsprecher (Rechtsanwalt) Ruef bezüglich dieses Verhandlungstages einen
Bescheid vom Gericht bereits in Händen? Ich bitte mir das umgehend mitzuteilen,
da ich ja zu dieser Verhandlung kommen soll und will, obgleich ich bereits
dringendst nach Wien zurückmuss, und mir dieser Termin alles über den Haufen
wirft. Auch meine Pariserreise muss ich dann um einen ganzen Monat verschieben.
Ich bin eigentlich nicht sehr erfreut über dieses rasche Vorgehen des Gerichts,
zumal wir ja außer den theol. Prof. Dr. Gottfried Brunner nicht einen einzigen
Zeugen zur Verfügung haben"
(Freyenwald-Collection).
Inzwischen stand der
Gerichtstermin für den von Toedtli angestrengten Prozess fest. Jonak konnte ihm
dazu am 22. 6. 1936 schreiben:
„Mit besonderer Freude
kann ich Ihnen mitteilen, dass sich die protestantischen Theologen Pfarrer Karl
Gerecke, Pfarrer Julius Kuptsch und Dekan Scheurlen bereits schriftlich bereit
erklärt haben, in Bern zu erscheinen."
Gerecke ist bereits bekannt,
weil er unmittelbar nach dem 1933-er Verbot in einem Memorandum an Hitler vom
August 1933 seine Genugtuung über das Verbot aussprach (vgl. BA R 43 II/179 Bl.
147-201). Was von diesem Gerecke zu erwarten wäre, sollte er vom Berner Gericht
als Zeuge akzeptiert werden, kann man unschwer diesem Memorandum entnehmen.
Darin finden sich auch die
Sätze: „Die
Mordlisten, die Namensregister der Opfer des blutigen Harmagedon, die dem Tode
geweiht waren, waren bei Ausbruch der nationalsozialistischen Revolution schon
aufgestellt" (Ebenda
Bl. 159).
Gerecke behauptet dann
weiter, dass sie als konsequente Fromme
„noch immer auf das
bolschewistische Harmagedon hinsteuern"
müssen. Unter Hinweis auf die Berlin-Wilmersdorfer Erklärung der Zeugen Jehovas
vom Juni 1933, mit dem an die Nazis anbiedernden Satz, dass die rein religiösen,
unpolitischen Ziele und Bestrebungen der Bibelforscher in Übereinstimmung mit
den gleichlaufenden Zielen der nationalen Regierung des Deutschen Reiches wären,
kommentiert er:
„Also im Ernste: unsere
nationalsozialistische Regierung hat 'gleichlaufende Ziele mit den ernsten
Bibelforschern' und strebt, genau wie die Halunken, die 'Ernsten Bibelforscher'
auf ein blutiges, bolschewistisches Morden hin. … Sie sind gefährlicher und
niederträchtiger als alle Marxisten und Kommunisten, die sie voriges Jahr 1932
noch an sich lockten und dressierten auf das große blutige Harmagedon"
(Ebenda Bl. 160,161).
Die Hitlerregierung bekam
somit unmittelbar nach ihrem Zeugen Jehovas-Verbot, von einem „geeichten
Vertreter des Christentums" mit der Berufsbezeichnung „Pastor" bestätigt, dass
sie mit ihrem Verbot auf der richtigen Linie liege. Folgerichtig bekam der
Abgeordnete des Preussischen Landtages, der dieses Memorandum vermittelte, denn
auch postwendend vom Staatssekretär in der Reichskanzlei mitgeteilt:
„Im Auftrag des Herrn
Reichskanzlers beehre ich mich, den Empfang des gefälligen Schreibens vom 21.
August und den beigefügten Anlagen betreffend die Internationale
Bibelforschervereinigung usw. ergebenst zu bestätigen"
(Ebenda Bl. 201).
Diese Ausführungen machen
deutlich, dass Gerecke für den Jonak offenbar ein „würdiger" Gerichtszeuge
gewesen wäre. Auch Garbe hat sich (nur in einer Fußnote - mehr zu diesem Herrn
zu sagen schien ihm offenbar nicht opportun!). Also auch Garbe hat sich mit
diesem Gerecke auseinandergesetzt (vgl. Garbe S. 72). Auch Garbe ist nicht
gerade „glücklich" über diesen „geeichten Christentumsvertreter".
Er versucht ihn eher in die
Ecke des in seiner eigenen Kirche nicht ernst zu nehmenden Sektierers zu
drängen. Ich bewerte den Fall Gerecke allerdings grundlegend anders. Gerecke war
schon etliche Jahre davor in exponierter Weise in Erscheinung getreten. Und was
er schon damals sagte, war durchaus nicht die „vereinzelte" Meinung eines
„Spinners".
Um diesen Gerecke
zu verstehen, sollte man auch sein 1916 in erschienenes Buch „Der Christ und
die Sozialdemokratie" mit heranziehen. Mitten im Ersten Weltkrieg
erschienen, thematisierte es das sich durch den Krieg verschärft abzeichnende
Auseinderdriften zwischen Sozialdemokratie und Kirche.
Offensichtlich hatten
Gerecke und Konsorten schon damals eine Ahnung davon, dass nach dem Krieg eine
„Abrechnung" in Form einer Kirchenaustrittswelle auf sie zukommen könnte. Dem
versucht auch Gerecke gegenzusteuern. Symptomatisch sind in diesem Zusammenhang
auch seine Sätze:
„Mit himmelhohen
Buchstaben schreibt Gott jetzt sein Mene tekel upharsim an die Wand der
Weltgeschichte, und Sie wollen noch immer Patriotismus und Sozialismus
voneinander scheiden? In dem Wahne verharren, der uns die ganze Vergangenheit
verdorben hat, in der der Sozialismus den Patriotismus 'Mordspartiotismus'
gescholten hat? - Gott hat 'gewogen', den Sozialismus der Vergangenheit
'gewogen' und 'zu leicht befunden'"
(Karl Gerecke „Der Christ und die Sozialdemokratie", Braunschweig 1916 S. 103).
An anderer Stelle tätigt
Gerecke dann noch den Ausruf:
„Sei getreu bis in den
Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben, spricht unser Heiland und Treue
bis in den Tod ist in diesem Sinne auch deutsche Heerestreue, die das Mutterland
evangelischer Religion und Kultur verteidigt gegen den rohesten Einfall der
Hölle. Wollte Gott, wir dürften bereits sagen: Deutschlands Krieg ist Gottes
Krieg, und Deutschlands Sieg ist Gottes Sieg - dann hätten wir zum Ausdruck
gebracht, was in Wahrheit der verborgene Gotteswille in diesem Weltkriege ist"
(Ebenda S. 194).
Auf der gleichen Linie liegt
auch seine gleichfalls 1916 erschienene Schrift: „Wir Deutsche im Kampf um
die Ideale. Vortrag gehalten in den Kammersälen in Berlin" (Braunschweig
1916). Auf der Seite 7 kann man darin beispielsweise lesen:
„Mit welchem Bewusstsein
und welchem Gewissen aber sollen unsere Krieger ins Feld ziehen, mit welchem
Frieden im Herzen fürs Vaterland fallen und sterben, wenn eine innere Stimme
ihnen sagt: Ich habe Jesum verleugnet."
Auf der Seite 8 antwortet er
auf seine selbstgestellte Frage:
„Dies ist das Thema, von
dem wir zu reden haben: das Unrecht, dass durch eine eingebildete Wissenschaft
nicht nur an Jesus, sondern zugleich an den Seelen und Gewissen der Völker und
insbesondere des Krieges begangen wird."
Wenn die Bibelforscher
einige Jahre später in ihrer „Anklage gegen die Geistlichkeit" auch den Vorwurf
- ohne konkrete Namensnennung - erhoben, im Ersten Weltkrieg sei durch
Geistliche das Volk in die Schützengräben hineingepredigt worden. Dann könnte
man diesen Vorwurf auch mit Namensnennungen noch ergänzen - zum Beispiel auch
durch Pastor Karl Gerecke!
Nach dem Ersten Weltkrieg
erwies sich Gerecke als wüster Antisemit. Dazu ein Zitat aus seiner
Schrift „Biblischer Antisemitismus":
„Werfet Juda durch die
Propheten hinaus! Der Nichttheologe kennt die Macht der Propheten, der Todfeinde
des nichtswürdigen Judentums nicht. Der alldeutsche
Theologe aber ist
es Euch alldeutschen Brüdern schuldig, Euch in Eurem alldeutschen Sinne:
'Deutschland, Deutschland über alles!' den Arm zu stärken und das Gewissen zu
schärfen. Lasset Euren Alldeutschland aus den Trümmern sammelnden Zorn paaren
mit dem Prophetenzorne! Die eiserne Faust unseres Würgers, der nichtswürdigen
Revolutionsjuden, spürt keiner so hart wie der bibeltreue alldeutsche
Kirchenmann" ( Karl
Gerecke „Biblischer Antisemitismus", München 1920 S. 8).
Es lag in der Konsequenz
einer solchen Geisteshaltung, dass er auch die Bibelforscher als entsprechendes
Angriffsziel erkor. In seiner 1931 erschienenen Schrift „Deutschkritischer
Gottesgeist" kann man die diesbezüglichen Stellen nachlesen. Z. B. seine
Behauptung, Israel habe es verstanden
„den Hass des dummen
Pöbels gegen die bis zum Märtyrertode treue Christenschar aufzustacheln. Eine
ganz vorzügliche Waffe und Kriegskunst (Taktik) hat es da in dem Bolschewismus
erfunden, durch den es Russland zugrunde gerichtet hat.
Den russischen Bolschewismus wird es nach Deutschland nicht
hereinbringen, dafür sind keine Aussichten vorhanden. Aber dafür hat es einen
Ersatz, der bei der haltlosen und blinden deutschen Volksseele noch viel
aussichtsreicher und wirksamer ist als der jüdisch-moskowitische: Das ist der
Bolschewismus der 'Ernsten Bibelforscher'"
(Karl Gerecke „Deutschkritischer Gottesgeist", Leipzig 1931 S. 8).
Im weiteren wirft er den
Bibelforschern dann noch vor, sie
„entfalten die
wundervollste Hetze gegen 'die Geistlichkeit' , die wegen ihres nationalen
Patriotismus, ihrer Vaterlandsliebe , nach der 'ernsten' Darstellung der
jüdischen Bolschewisten mit dem Mammonismus versippt waren und noch heute sind
und die Menschheit 'in die Schützengräben hineingepredigt haben'"
(Ebenda S.9).
Es lag in der Konsequenz
einer solchen „Kanonenpastorkarriere", dem Hitlerregime zugetan zu sein. Wobei
man versucht ist anzumerken, dass die Vorwürfe in seinem Memorandum an Hitler
eher auf ihn selbst zutreffen würden!
Wenn man der Frage nachgeht,
weshalb sich auch der Dekan Paul Scheurlen, damals bekannt als
Verfasser eines seinerzeitigen Standardwerkes über die Sekten; weshalb auch er
sich dem Jonak als Gerichtszeuge zur Verfügung stellen bereit war. Dann wird man
die Antwort darauf auch in der Feststellung finden, dass er gleichfalls
antisemitischen Thesen zugetan war. So schreibt er beispielsweise in der ersten
Auflage seines 1921 erschienenen „Kleinen Sektenbüchleins":
„Aber was schließlich am
meisten auffallen muss, ist die Tatsache, dass Russells unablässige Predigt vom
Weltreich des kommenden jüdischen Messias bis in die einzelnen Züge gewissen
jüdischen Plänen zur Erlangung der Weltherrschaft gleicht. Jedenfalls ist es
nicht unwahrscheinlich, dass es sich bei der Sekte der 'Ernsten Bibelforscher'
um den frivolsten Missbrauch des Gotteswortes zur Irreführung, wenn nicht gar
zur Versklavung unseres deutschen Volkes handelt. Deutsche Christenheit wach
auf!" (Paul Scheurlen
„Kleines Sektenbüchlein", Stuttgart 1921 S. 27).
Wenn Garbe seinem
im Jahrgang 1994 des „Tel Aviver Jahrbuches für deutsche Geschichte"
erschienenen Aufsatz den Titel gab: „Sendboten des jüdischen Bolschewismus.
Antisemitismus als Motiv nationalsozialistischer Verfolgung der Zeugen Jehovas",
dann bin ich geneigt hinzuzufügen:
Richtig festgestellt. Aber
es war nicht „nur" Antisemitismus. Es war gleichzeitig eine Anpassung an den
Zeitgeist, den die kirchlichen Apologeten offenbarten, der bis zur eindeutigen
Kollaboration mit dem Faschismus ausuferte! Eine kritische Reflexion ihres
damaligen Versagens fällt den kirchlichen Apologeten noch heute schwer!
6) "13 Satanische Blutlinien"
Im Jahre
1999 erschien im Verlag Anton A. Schmid Verlagsprogramm Pro Fide Catholica, von
dem de Ruiter ein weiteres Buch mit dem Titel:
"Die 13 satanischen
Blutlinien."
Wieder verbreitet de Ruiter
faschistisches Gedankengut. Wieder sind für ihn die von der russischen
zaristischen Geheimpolizei Ochrana fabrizierten "Protokolle der Weisen von Zion"
"Wahrheit" gleichrangig im Wert der Bibel. Dies sagt er zwar in expliziten
Worten so deutlich nicht. Aber unterm Strich laufen alle seine Ausführungen in
diese Richtung. Zu welchen Absurditäten er sich dabei versteigt, macht auch
seine Behauptung deutlich, die bei einem Autounfall ums Leben gekommene
Prinzessin Diana sei bewusst "ermordet" worden, weil sie der "geheimen
Weltregierung" in die Quere gekommen sei.
Ein anderes Beispiel für die
von de Ruiter verbreiterten Absurditäten ist seine Behauptung (S. 107):
"Viele Forscher
(so ? welche denn?
wahrscheinlich Neonazis)
glauben, dass
Hitler und seine Frau Eva Braun nicht in dem Bunker gestorben sind. … Es war für
Hitler kein Problem, aus Berlin zu verschwinden, als die Russen kamen. Unter
anderem befand sich hinter dem Bücherschrank im Zimmer von Hitler ein
Geheimgang, der zu einem unterirdischen Tunnel führte. Dieser war mit einer
eigenen Straßenbahnschiene ausgestattet."
Er unterstellt weiter, dass „Illuminaten" (Freimaurer) ihm bei der „Flucht"
geholfen hätten.
Wie nicht anders zu
erwarten, wird die faschistische Hetze gegen die Freimaurer bei de Ruiter
wiederholt, mit der Akzentverschiebung, dass es sich bei ihm nicht um eine
säkulare Hetze gegen die Freimaurer handelt. Wohl aber um eine solche in
religiöser Verbrämung. Folgerichtig, lässt er denn auch ein Kapitel (S. 127) mit
der plakativen Überschrift beginnen: "Die Unterminierung der
römisch-katholischen Kirche."
Bei de Ruiter werden die
Geldmagnaten Rothschild und Rockefeller im gleichem Atemzug mit Russell genannt.
Natürlich seien alle in der Lesart von de Ruiter „Freimaurer." Dies erinnert an
jene „Argumentation", wo dem verflossenen DDR-Staat, aufgrund seiner verwendeten
Symbolik von Hammer und Zirkel in seinem Wappen unterstellt wurde, womöglich
auch eine Art "Freimaurerstaat" gewesen zu sein, dieweil Freimaurer sich auch
dieser Symbole bedienen. Naiver geht es schon kaum noch. Wie ist dann zu
erklären, dass in der DDR die Freimaurer gleichfalls nicht zugelassen wurden?
Darauf blieben jener Freimaurerriecher allerdings die Antwort schuldig. Das eben
zitierte, aus dem Internet entnommene Beispiel findet sich so, bei de Ruiter
nicht. Im Prinzip weist jedoch seine Argumentation die gleichen Kriterien auf.
Insbesondere wird von ihm
hervorgehoben, dass die Russellbewegung in der Frühzeit in der Tat etliche
"Geschäftskontakte" zu Freimaurern hatte. Sie nutzte auch Immobilien von
Freimaurern als Versammlungsstätte. Warum wohl? Nun, die Kirchen verweigern in
Vergangenheit und Gegenwart den Bibelforschern/Zeugen Jehovas ihre
Räumlichkeiten. Wenn man also in jener Frühzeit, wo man noch nicht über einen
eigenen umfänglichen Immobilienbestand verfügte, Versammlungsstätten suchte,
konnte man nicht wählerisch sein. Das als Gegenleistung Russell einmal in einer
Rede den Freimaurern dabei etwas zu viel Honig ums Maul geschmiert hat, wird
maßlos überschätzt und überwertet ohne den Gesamtkontext zu beachten.
De Ruiter stellt wieder
einmal abenteuerliche Behauptungen auf ohne auch nur den geringsten Versuch zu
unternehmen, fundierte Quellenbelege für diese Behauptungen zu nennen. Behaupten
kann man im Leben viel. Man kann behaupten "im Himmel ist Jahrmarkt". Allein
eine solche Behauptung hat überhaupt keinen Quellenwert, wenn sie nicht zugleich
auch durch fundierte Quellenbelege abgesichert wird. Das aber hat de Ruiter in
keiner Weise getan. In diesen Kontext ist auch seine Behauptung einzuordnen (S.
67):
"Die Familie Russell
spielte nicht nur eine Hauptrolle im Opiumhandel zu Beginn des 18. Jahrhunderts
und dem frühen Stadium des Mormonentums, sondern war auch für die Gründung des
geheimen Ordens Skull & Bones und der Watchtower Bible & Tract Society (Zeugen
Jehovas) verantwortlich.
Eines der Sicherheitssystems der Illuminaten ist die
Russell-Stiftung. Diese ist die legale Deckorganisation für den Geheimorden
'Skull and Bones'.
Der Skull &
Bones-Orden wurde von William Russell gegründet, der enge Kontakte zu den
damaligen Opium-Syndikaten an der Yale Universität hatte."
Der de Ruiter ist zu fragen,
wer soll denn dieser William Russell sein? Irgendwelche Jahresangaben, von wann
bis wann er gelebt hat, liefert er nicht. Nirgends in der Literatur der Zeugen
Jehovas tauchte je ein William Russell auf. Russells Vater hieß bekanntlich
Joseph L. Russell. Andere männliche Russellnamen sind in der ZJ-Geschichte nicht
bekannt. Wenn der de Ruiter, da also irgendeinen entfernten Verwandten von
Russell im diskriminierenden Sinne bemüht; dann hat diese Aussage den gleichen
Quellen"wert", als wenn ich sagen würde Adam Rutherford, ein fanatischer
Pyramidologe und Joseph F. Rutherford wären identisch. Sie sind es aber nicht.
De Ruiter macht mit Halbwahrheiten „Stimmung". Sein „Niveau" ist mit dem der
klassischen „Milchmädchen" identisch!
7) Schwarzbrauner Sumpf
Wieder
einmal besteht Anlass den Namen Robin de Ruiter (alias Apollo Janssen) in den
Mund zu nehmen. Ich kann es nicht verhehlen: In meinen Augen ist es schlichtweg
ein Skandal, wenn auf der Webseite von kids.e.V. für die
verschwörungstheoretischen Schriften dieses Herrn noch unkritische Reklame
gemacht wird.
Da veröffentlicht also der deutsche Verlag dieses Herrn zwei neue Schriften
Bezüglich der einen, kann man im Internet auf geistesverwandten
Verschwörungsseiten, folgende Reklame lesen
"Die Ausbreitung der 'Rinder-Seuche' hat
überall auf der Welt große Besorgnis ausgelöst. Bisher ist rätselhaft, welcher
Mechanismus dem Ausbruch der BSE-Erkrankung zugrundeliegt.... Robin de Ruiter
... führt ihn zu dem Schluß: Entscheidende Auslöser von BSE sind vermutlich von
Menschen erzeugte elektromagnetische Wellen. Dabei könnte das so gigantische
HAARP-Projekt der amerikanischen Regierung eine wichtige Rolle spielen.
Obwohl de Ruiter eher ausschließen möchte, daß BSE
absichtlich erzeugt wurde und wird, zeigt er doch schlüssig auf, wie die
erwähnten Drahtzieher nicht nur BSE, sondern auch die Maul- und Klauenseuche und
andere Krankheiten seit geraumer Zeit gezielt dazu benutzen, in der gesamten
westlichen Welt den Bauernstand zu ruinieren, ja sogar die Weltbevölkerung zu
dezimieren."
So ist
das also. Nun, ich maße mir nicht an, Ursache und Wirkung in Sachen BSE
einschätzen zu können. Ich stelle nur eines fest. Aus dem Munde seriöser
Publizisten und Wissenschaftler, habe ich eine solche These bisher nicht
vernommen. Nur eben aus jener katholischen Ecke a la de Ruiter.
Sind wir
schon wieder soweit, dass theologische Erklärungen einen höheren Stellenwert
haben sollen, als die Erklärungen seriöser Wissenschaftler? Ich bin mir bewusst,
es gibt etliche, die es so sehen möchten. Ich meinerseits erkläre dazu aber
ebenso deutlich. Jene die einst einen Galileo Galilei zum Widerruf zwangen, sind
für mich keine Autorität.
Das
zweite Buch von de Ruiter hat den Titel: "Die NATO - Eingreiftruppe des
Großkapitals. Die Kolonisierung Jugoslawiens".
Nun ist es eine
Binsenweisheit, dass gerade Jugoslawien einer der europäischen Krisenherde ist.
Ob die diesbezügliche Politik anderer Staaten immer die richtige ist, kann man
vielleicht auch kritisch hinterfragen. Dennoch, auch in dieser Beziehung sind
katholische Kreise für mich keine Autorität.
Spätestens seit Karlheinz Deschners Buch "Mit Gott und den
Faschisten", weiß die Welt, dass eine der dortigen Konfliktursachen eben
auch eine katholische Komponente hat. Die faschistische Ustascha in den 40er
Jahren, erfreute sich der nachhaltigen Förderung auch durch katholische Kreise.
Wenn also der Katholik de Ruiter eine neue Erklärung der jugoslawischen
Geschichte offerieren will, dann hat das ganze einen verdächtig apologetischen
Beigeschmack.
Aber
kommen wir auf den Verlag noch zu sprechen, der in Deutschland die de
Ruiter-Bücher verbreitet. Schon ein Blick in sein Titelverzeichnis ist
aufschlußreich.Beispielsweise: Friedlmeyer: "Die Zeugen Jehovas. Judaisierung
des Christentums"; derselbe "Der Protestantismus. Judaisierung des
Christentums".
Was denn
nun? Einmal will dieser Autor weismachen "die Zeugen Jehovas würden das
Christentum judaisieren" und kaum dass er seine These auf den Ententeich
gesetzt, behauptet er das gleiche auch noch pauschal von "dem Protestantismus".
Es ist
bekannt, dass die Diözese Augsburg der katholischen Kirche, über diesen Verlag
auch nicht sonderlich "glücklich" ist, wie ein diesbezüglicher Rechtstreit dies
verdeutlicht. In einer Reklameversendung dieses Verlages kann man denn auch die
Sätze lesen:
"Unser langanhaltender und kräftezehrender
Kampf für die Erhaltung der katholischen Bekenntnisfreiheit gegenüber der
jüdisch-freimaurerisch korumpierten Konzilssekte. ... Wenn wir uns jetzt nicht
standhaft wehren, wird es der panökumenistischen, judaisierten Konzilssekte, den
'Neukatholiken' des grundstürzenden 'II. Vatikanischen Konzils', gelingen, den
wahren römisch-katholischen Glauben vollends zu verdunkeln! Dann wird sich in
absehbarer Zeit überhaupt kein Wahrer Katholik mehr als solcher bezeichnen, als
solcher bekennen dürfen."
So, nun
weiß man's. Die katholische Kirche, namentlich seit dem II. Vatikanischen
Konzil, sei eine "Konzilssekte". Und die Kreise um den deutschen Verlag des
Robin de Ruiter sind die "wahren Katholiken".
Johannes Rothkranz,
Haus- und Hofautor des Pro Fide Catholica-Verlages (Anton Schmid, Durach), der
bekanntlich auch die unseligen Ergüsse eines Robin de Ruiter verlegt. Besagter
Herr Rothkranz stellt sich in einem 1989 erschienenen Buch als verhinderter
Kirchenlehrer der katholischen Kirche vor. Er sei zwar (1989) nur Diplomtheologe
dieser Kirche; aber von seinem Anspruch her, wollte er offenbar durchaus noch
"höheres" in dieser Kirche bekleiden. Ob ihm das zwischenzeitlich gelungen ist,
wage ich eher zu bezweifeln. Gleichwohl weiß ich es nicht hundertprozentig. Vor
Überraschungen kann man ja wohl auch in genannter Kirche nicht "sicher" sein.
In seinem 1989-er Buch
attackiert er im Besonderen einen "Berufskollegen" aus der katholischen Kirche
namens Hans Urs von Bathasar, der es in besagter Kirche im Gegensatz zu
Rothkranz sehr wohl zu "höheren Ehren" gebracht hatte. Eines der Punkte die das
Missfallen von Rothkranz erregen, ist das besagter Bathasar mal eine vielleicht
als programmatisch einzuschätzende Schrift mit dem Titel "Schleifung der
Bastionen" veröffentlicht hatte. Ziemlich am Anfang seiner Laufbahn. Rothkranz
bescheinigt ihm nun, dass er diesem programmatischen Titel auch in seiner
weiteren Laufbahn treu geblieben sei.
Liest man als einer,
der nie eine Sozialisation im Sinne der katholischen Kirche erfahren hat; aber
sehr wohl eine Sozialisation im Sinne der Zeugen Jehovas, dann kann man bei
etlichen Passagen der Rothkranz'schen Ausführungen, ein müdes, gequältes
Lächeln, kaum unterdrücken. Zu den von Rothkranz bei Balthasar bemängelten
"Kardinalsünden" gehören wohl unter anderem, dass er Balthasar, sich wohl auch
bemüht habe, die kirchliche Dreieinigkeitslehre, die Fegefeuerlehre, die
Höllenlehre zu "entschärfen". Nicht das er sie aufgeben wollte. Mitnichten. Nur
wohl etwas mehr "dem Zeitgeist" "verständlicher" machen.
Meinen Kommentar zu
diesem Unterfangen habe ich schon abgegeben. Es kann einem höchstens ein müdes
und gequältes Lächeln abringen. Auch Balthasar bleibt auf halber Strecke stehen.
Was soll das ganze, mag
der eine oder andere Frage. Der Katholizismus ist doch hier, oder soll es auch
nicht sein: "Thema". Schon richtig. Es ging mir auch nur darum an einem weiteren
Beispiel den "Stall" des Robin de Ruiter etwas näher zu verdeutlichen. Ich muss
es nochmals wiederholen. Wenn die Kids-Webseite besagtem Ruiter eine unkritische
Plattform bietet disqualifiziert sich sich in nicht hinnehmbarer Weise. Dies
werde ich immer wieder, bei passender Gelegenheit so mit aussprechen
Noch ein dreibändiges
Opus von Rothkranz, im genannten Verlag sei erwähnt. Dies auch aus dem Grunde,
weil auch de Ruiter auf selbiges empfehlend hinweist.
Der Gesamttitel lautet: "Die kommende 'Diktatur der Humanität'"
Als Untertitel wird für Band 1 genannt "Die geplante Weltdemokratie in der 'City
of Man'"; Band 2: "Die Weltherrscher der Finsternis in Aktion"; Band 3 "Die
vereinten Religionen der Welt im antichristlichen Weltstaat".
Auf einen kurzen Nenner
gebracht: Weltverschwörungstheorien pur, werden hier serviert in ihrer speziell
katholisch ausgerichteten Variante. Die berüchtigte Antisemitenbibel "Protokolle
der Weisen von Zion" verblasst angesichts des Rothkranz-Elaborates fast zur
"Bedeutungslosigkeit".
So etwa in Band 1 S. 37
wo er der Freimaurerei bescheinigt sie sei die "Synagoge Satans". Originell ist
Rothkranz damit keineswegs. Er plappert bloß nach, was einige Päpste schon
vorgeplappert hatten. Nur mit dem Unterschied, dass seine päpstlichen
Gewährsmänner, schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilen.
In Band 2 S. 64 wird
dann "folgerichtig" auch die berüchtigte Hetzschrift "Protokolle der Weisen von
Zion" hochgelobt.
Nazigutachter Ulrich Fleischhauer, "Experte" anlässlich einen Prozesses um jene
"Protokolle" 1935 in der Schweiz gehört dann auch zu den von Rothkranz bemühten
Gewährsmännern (Band 2 S. 67).
Der heutigen
katholischen Kirche ist es in der Regel peinlich bis unangenehm, wenn sie
beispielsweise darauf angesprochen wird, dass ihr Schweigepapst Pius XII. auch
in der Holocaust-Tragödie bedenklich geschwiegen hat. "Der Stellvertreter" von
Rolf Hochhuth hatte das auch mal thematisiert. Letzteres Buch fand auch in den
Zeugen Jehovas-Zeitschriften eine umfängliche Würdigung; und in diesem Punkte
stimme ich ausnahmsweise auch mal mit ihnen überein.
Will man eine Zeitreise
unternehmen, lange vor jenem Aspekt der Kirchengeschichte der Catholica, dann
wird man mit Rothkranz's Auslassungen "bestens" bedient. Wer sich vorher noch
nicht als Gegner der katholischen Kirche sah, der hat die allerbesten Chancen
den letzten Rest an Motivation geliefert zu bekommen, mittels des Herrn
Rothkranz. Wenn das der offizielle heutige Katholizismus wäre (er ist es nicht),
was der Herr Rothkranz da seinen Lesern zumutet; dann kann man dazu nur sagen
eine "höllerische" Religion kann man sich kaum für die Gegenwart vorstellen!
Es kommt aber
noch "besser". Genanntes Rothkranz'sches Elaborat "Die kommende Diktatur der
Humanität", kam wohl auch den oberen der regional zuständigen Diözese Augsburg
der katholischen Kirche zu Gesicht. Ihr damaliger Bischof ein Herr Stimpfle.
Unangenehm berührt von diesem Ausführungen, entschloss man sich dem
herausgebenden Verlag etwas "näher" zu treten. Wie das ganze anfangen, fragten
sich jene Kreise wohl. Da kam man auf den "Trichter" zu bemängeln, dass der
Verlag Anton A. Schmid als Verlagsmotto publiziert "Pro fide Catholica". Das war
dann für die Augsburger offenbar der "Rettungsring". Man forderte diesen Verlag
am 21. 2. 1991 per Anwaltsschreiben auf, die Bezeichnung "Catholica" oder
katholisch, nicht weiter zu benutzen. Würde dieser Forderung entsprochen wäre
alles "gut". Sich sonst inhaltlich mit diesem Verlag auseinanderzusetzen. Nicht
die Intention der Diözese Augsburg.
Der genannte
Verlag seinerseits stellte sich auf den Standpunkt. Eine juristisch einklagbare
Verletzung eines Namensrechtes liege nicht vor. Zumal verwende er den
inkriminierten Begriff nur als Motto, nicht aber als Verlagshauptnamen. Und er
teilte dies auch den Ausburgern entsprechend mit, die daraufhin "den Schwanz
einzogen". Der Justitiar jener Diözese teilte im Dezember 92 dem Verlag mit, er
sehe den Fall als abgeschlossen an.
Ab 1993 hatte diese Diözese einen
neuen Bischof. Der ließ in vorgenannter Sache erst mal alles so, wie es war.
Erst am 2. 3.
1999 gab es einen erneuten Vorstoß in der Sache. Kaum aus eigenem Antrieb. Wohl
eher als Reaktion auf von außen kommende Kritik an diesem Verlag. Wieder wurde
das Spiel gespielt, nur die Verwendung des Namens "Catholica" oder katholisch,
zu beanstanden. Diesmal allerdings, wollte man sich wohl nicht wieder als
"zahnloser Tiger" entpuppen. Diesmal, nachdem der Verlag der Aufforderung nicht
nachgekommen, erhob man tatsächlich am 19. 7. 1999 gerichtliche Klage. Und siehe
da, dass Gericht gab der Diözese sogar recht. Für jeden Fall der Zuwiderhandlung
wurde eine Strafandrohung von 500.000 DM ausgesprochen. Wahrlich kein
"Pappenstiel".
Wer hat schon
so mir nichts dir nichts eine halbe Million, die er als Strafgeld zahlen könnte?
Wohl kaum einer. Auch dieser Verlag nicht. Und so legte er denn
verständlicherweise Berufungsklage am 24. 3. 2000 ein. Sie wurde beginnend am
13. 7. 2000 verhandelt. Jetzt musste sich die Diözese allerdings sagen lassen;
sie habe nach ihrer zahnlosen Drohung von 1991 übermäßig lange die Dinge
schleifen lassen. In der Tat, so ist es. Jene Diözese handelte nicht aus eigenem
"Antrieb". Sie wurde getrieben.
Inwiefern?
Nun, auch andere lasen die Ergüsse dieses Verlages und fassten sich an den Kopf.
So etwas duldet die katholische Kirche! Und sie ließen es nicht dabei bewenden
den Frust nur herunterzuschlucken, sondern wurden vorstellig auf durchaus
höherer Ebene.
Einer der da
wohl besonders aktiv wurde, war da wohl die jüdische Organisation "Jewish
Council". Wie man aus diesem englischsprachigem Namen entnehmen kann, hatte
dieser Verlag also selbst bis in die USA hinein, schon unangenehmes Aufsehen
erregt. Kann sich eine Augsburger Diözese in solcher Situation es weiter
leisten, ihre Politik des aussitzens fortzusetzen? Wohl kaum, zu dieser
Erkenntnis kam man wohl auch dort. Deshalb diese späte Klage; wieder auf der
juristisch wackligen Basis, Verletzung des Namensrechtes, aufgebaut.
Keinerlei
öffentliche Exkommunizierungen der Protagonisten dieses Verlages erfolgten je.
Keinerlei Kampfschriften nennenswerten Umfanges gegen dieses Verlag, wurden je
von der Catholica publiziert. Lediglich ihre krückenlahme Hilfskonstruktion
"Verletzung" des Namensrechtes wurde eingesetzt. Wenn diese Forderung erfüllt,
könnte dieser Verlag also frank und frei weiter im bisherigen Stil hetzen und
Geschichtsklitterungen betreiben. Das wurde eine Diözese Augsburg in keiner
Weise berühren.
Es kam, wie es
kommen mußte. Die juristische Grundlage der Augsburger Klage erwies sich als
brüchig. Zwar bekam Augsburg in seiner Berufungsklage erneut recht. Aber
rechtswirksam ist dieses Urteil damit noch lange nicht.
Es wurde schon
gesagt. Eine halbe Million DM Strafandrohung pro Übertretungsfall ist wahrlich
kein "Pinups". Das kann sich keiner leisten, so etwas hinzunehmen. Da wird bis
zum letzten gekämpft. So auch in diesem Fall. Das Ergebnis der Berufungsklage
wurde daher deshalb nicht wirksam, weil diesbezüglich Revision beim
Bundesgerichtshof eingelegt wurde. Dessen Entscheidung steht noch aus. Man hätte
dieses Ergebnis auch schon vorher erahnen können!
Aber man war
ja überhaupt nicht daran interessiert, wirklich "reinen Tisch" zu machen. Man
beugte sich lediglich internationalem Druck und das dann noch durch und durch
halbherzig.
Über diesen
Verlag noch viele weitere Worte zu verlieren erübrigt sich eigentlich. Über
seinen Stammautor Rothkranz gab es kürzlich die Meldung. Zitat:
"Der NPD-Kreisverband
Sangershausen (Sachsen-Anhalt) kündigte Anfang 2002 verschiedene "Themenabende"
an, zu denen unter anderem auch Johannes Rothkranz als Referent eingeladen
werde. In Heft 10/2002 des Periodikums Mensch und Maß (Ludendorfferinaner)
schreibt Rothkranz zum Thema "Wer steuert den Islam?".
Man vergleiche
bezüglich Rothkranz auch:
http://www.trend.infopartisan.net/trd7800/t557800.htm
http://www.h-ref.de/literatur/r/rothkranz/wussten-sie-schon.php
Wer die
Kaffeesatzleserei im Bereich Zeugen Jehovas bezüglich angeblicher
"unterschwelliger" Bilder kennt, kann bei diesem Verlag übrigens ähnliches"
bewundern".
Ein Beispiel für sein
"Niveau", auch wie man aus gewissen Alltagsposen, die auch katholischen
Würdenträgern unterlaufen, "Freimaurersignale" herauslesen will.
Über solche Spinnereien
kann man in der Tat, zur Tagesordnung übergehen. Was man indes nicht übersehen
sollte, ist die penetrante Rechtslastigkeit. Ein Beispiel. In einem Flugschrift
dieses Verlages wurde gegen den Zitat "jüdischen Historiker Ernst Ludwig
Ehrlich" polemisiert. Besagtem Herrn wurde angelastet, dass er am 21. 11. 2000
auf einer Veranstaltung der Katholischen Akademie in Berlin referiert habe. Und
aus jüdischer Interessenlage habe er dort das Lob geäußert, dass unter dem
Pontifikat Johannes Paul II es zu einem wirklichen Durchbruch beim vorher von
starken Spannungen geprägten jüdisch-katholischen Verhältnis gekommen sei. Grund
genug, für diesen Verlag, die Alarmsirenen einzuschalten..
Wenn Herr Rothkranz,
auch auf der Webseite des kanadischen Neonazi Zundel lobend erwähnt wurde, dann
braucht man auch darüber nicht verwundert zu sein. In der eben zitierten
Flugschrift dieses Verlages findet man auch eine indirekte Bestätigung dafür. Da
wird zwar tief ins Private gegriffen. Allein dennoch, die Argumentation ist
bezeichnend.
Einer der
offensichtlichen "Jünger" dieses Verlages hatte einen Pfarrer aus der Diözese
Augsburg zu sich zum Mittagessen eingeladen. Indes "harmonisch" verlief dieser
Besuch wohl nicht. Im laufe des Gespräches ist man dann wohl ziemlich hart
aneinander geraten. Und auch in der Nachbetrachtung, ließ man den Fall nicht auf
sich bewenden. Beide Seiten "bombardierten" sich mit ihren Vorwürfen.
So zitiert jene
Flugschrift:
"Ja,
bei der Leugnung zentraler römisch-katholischer Glaubenswahrheiten durch einen
seiner 'Pfarrer' war für das Augsburger Neukirchen'ordinariat' höchst
bezeichnend keine 'Schmerzgrenze' überschritten worden ... Wohl aber bei der -
übrigens bloß angeblichen - 'Bezweiflung' eines 'Dogmas' der zeitgenössischen,
bekanntlich von Talmudisten unter Zuhilfenahme des Strafgesetzbuches diktierten
Auftragsgeschichtsschreibung!
Frau Oertl
stellte sie richtig, sie habe im ihr nun plötzlich zum Vorwurf gemachten Punkt
gegenüber Manz lediglich folgendes sinngemäß geäußert: Von noch lebenden und
verstorbenen Personen weiß ich, dass bei uns in Deutschland derjenige
strafrechtlich verfolgt werden kann, der in Frage stellt, dass es sechs
Millionen Juden waren, die zur Nazizeit umgebracht wurden. Eine von gelenkten
Politikern der Bevölkerung oktroyierte Zahl, die keine weitere Beweisführung
zuläßt. Wissenschaftler, Chemiker, Juristen u. v. a.m., die nach gründlichen
Recherchen zu anderen Ergebnissen gelangen und diese veröffentlichen, werden
eingesperrt. Weiter erklärte ich auch, dass es nicht nur Juden waren, die in KZs
umgebracht wurden, sondern auch Priester, Ordensleute, Autoren u. v. a. m. Wer
spricht von den 150 Millionen Menschen, die der Kommunismus forderte? Wo bleiben
hier Anerkennung, Entschädigung und Reue dieser Verursacher ihren Opfer
gegenüber? Auch habe ich nicht Auschwitz sondern Dachau als Ort genannt, an dem
keine Menschen mit Giftgas getötet worden sein sollen.
Doch das
brachte den wackeren 'Domvikar' erst recht in Rage
Dann kam er
sogleich zum 'Eigentlichen':
'Ihre
Ausführungen über die nationalsozialistischen Verbrechen, näherhin den
Völkermord an den jüdischen Mitbürgern, verfolgen m. E. eine apologetische
Tendenz ... Zum einen ist nicht nachzuvollziehen, wem die Aufrechnung der
kommunistischen Opfer in diesem Zusammenhang helfen soll. Sie macht die
jüdischen Opfer des deutschen Faschismus nicht lebendig, relativiert höchstens
dessen rassistische Gewaltverbechen. Wer kann da von der Schuld durch diesen
Verweis entlastet werden, wenn nicht die Mörder von damals? Zum anderen kann die
These, dass im KZ Dachau keine Ermordungen durch Giftgas erfolgten, Historiker
sprechen exakterweise davon, dass es dort keine Gaskammer gab, wohl nicht die
massenhafte Ausrottung durch Gas in anderen Vernichtungslagern vertuschen bzw.
mildern."
Offensichtlich sind jene Kreise um den Verlag Anton A. Schmid sehr geläufig im
rezitieren neonazistischen Gedankengutes. Das ganze noch kombiniert mit ihrer
rückwärtsgewandten Theologie. Und zu allem Überfluss noch begünstigt durch eine
Aussitzerdiozese.
Wahrlich kein
Ruhmesblatt für die Catholica.
8)
Verschwörungstheorie zwischen Illusion und Wirklichkeit
In seinem
Buch "Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas" stellt de Ruiter auch die
gewagte These auf (S. 74)
"Selbst wenn es vielen
unglaublich klingen mag, die 'Unsichtbaren Oberen' brachten auch Adolf Hitler an
die Macht." In der
Lesart von de Ruiter wären denn diese "Unsichtbaren Oberen" die Freimaurer. Nun
ist de Ruiter nicht der "Erste", der den Freimaurern schlimmes nachsagt.
Namentlich die katholische Kirche und besonders ihr Papst Leo XIII. (1878-1903)
erwiesen sich als wüste Gegner der Freimaurer. Über dessen Enzyklika "Humanum
genus" fand der gleichfalls der katholischen Kirche angehörende Herbert
Vorgrimler, der 1975 ein Buch mit dem Titel veröffentlichte "Kirche und
Freimaurer im Dialog", dass allerdings nicht in dem dubiosen Verlag
erschien, der auch die de Ruiter-Schriften publiziert. Also Vorgrimler fand dazu
nur den Ausruf:
"Die Pflicht zur soliden Information trat demgegenüber in den Hintergrund. Man
kann die Enzyklika 'Humanum genus' mit ihren Behauptungen und mit ihrem
Wortschatz nur gerecht beurteilen, wenn man sie in diesem Zusammenhang sieht.
Auch so bleibt das Rundschreiben noch schlimm genug.
In seinem ersten Teil zeichnet es das bereits bekannte Klischee von der
finsteren Verschwörung gegen die Kirche. Es verwendet dabei ein nicht weniger
fatales anderes Klischee: in der katholischen Kirche ist alles gut, in der
Freimaurerei ist alles schlecht. Die Quellen sind nicht seriöse historische
Werke, sondern antifreimaurerische Propagandaschriften niedrigsten Niveaus."
Nach dem Ersten Weltkrieg waren es dann weltliche Kräfte, die das Thema der
Freimaurerhetze weiter am "kochen" hielten. Besonders ragte unter ihnen der
deutsche Weltkriegsgeneral Erich Ludendorff heraus. Seine wüsten Angriffe
kommentierte Kurt Tucholsky mal mit dem ironischen Satz:
"Hast du Angst Erich?
Bist du bange Erich? Läufst du weg?
Woll'n die Maurer, Erich - und die Jesuiten, Erich, dich erdolchen Erich - welch
ein Schreck!
Die Juden werden immer rüder. Alles Unheil ist das Werk der Freimaurer-Brüder!"
Im berüchtigten "Dritten Reich" hatte die Freimaurerhetze dann weitere
Hochkonjunktur. Folgerichtig fanden sie sich dort auch unter den verbotenen
Gruppierungen wieder. Es nutzte den Freimaurern auch nichts, dass sie im Vorfeld
der erzwungenen Auflösung noch versuchten, die Naziideologen "von rechts" zu
überholen. Die Nazis kannten auch bei ihnen kein Pardon. Auch die Gestapo nahm
sich dieses Themas an. Ein eigenes Freimaurerreferat wurde in ihrer Behörde
gegründet. In ihren Lageberichten sind dann neben den anderen verbotenen
Gruppierungen und Parteien, auch immer die Freimaurer mit aufgeführt (sofern
sich aus aktuellem Anlass irgendwelche Informationen dazu ergaben). Eine Person
der Zeitgeschichte ist in diesem Gestapo-Freimaurerreferat dann noch groß
geworden. Und zwar jener Adolf Eichmann, der später dann noch von jüdischen
Agenten aus Südamerika - der Zufluchtsstätte etlicher hoher Nazis - gekidnappt
wurde, um für seine Verbrechen an den Juden vor ein Gericht in Israel gestellt
zu werden.
In der
Gegenwart ist es eigentlich relativ still geworden, um die Freimaurerhetze. Bis
auf eine Ausnahme. Das sind dann wieder katholische Kreise, in dessen Dunstkreis
offensichtlich auch der de Ruiter agiert.
Aber kommen wir zum
sachlichen Kern zurück. De Ruiter sagt "Unsichtbare Obere" hätten Hitler an die
Macht gebracht oder finanziert. Die These ist nicht neu, jedenfalls was die
Finanzierung Hitlers anbelangt. De Ruiter nennt auch Literatur, wo man diese
These nachlesen kann und die schon kurz nach 1945 auf dem Buchmarkt auftauchte,
nebst neuerer Literatur dieser Gattung. Was soll man dazu sagen? Zum Glück haben
sich auch seriöse Wissenschaftler schon mal mit dieser Frage auseinandergesetzt.
Im 2. Jg. 1954 der "Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte" (S. 586f.)
ging Hermann Lutz dieser Frage nach. Seinen Aufsatz gab er den Titel
"Fälschungen zur Auslandsfinanzierung Hitlers". Lutz vermerkt über eine
Person, die diesbezüglich publizistisch besonders in Erscheinung getreten ist,
dass der Name "Severin Reinhard" in Wahrheit ein Pseudonym sei und das er in
Wirklichkeit Rene Sonderegger heißt.
Im Jahre 1933
veröffentlichte jener Sonderegger in Zürich eine Schrift, die er betitelte
"Die Schweiz im Umsturz?" Darin äußert er über sich selbst (S. 79):
"Ich habe den
italienischen Faschismus aus der Nähe gesehen. Ich muss sogar gestehen, dass ich
ihm nachgelaufen bin. … Er war einfach die Reaktion auf zwei Versager: einen
entarteten Liberalismus und einen unmöglichen Sozialismus."
Auch mit dem Pamphlet
"Protokolle der Weisen von Zion" setzt er sich in dieser Schrift auseinander.
Über sie schrieb er (S. 41):
"Über die 'Protokolle der
Weisen von Zion' habe ich eine besondere Auffassung. Die einen zweifeln nicht an
ihrer Echtheit; die andern bezeichnen sie als bloße Umstellung einer
Schmähschrift auf Napoleon III. Ich mische mich nicht in diesen Streit. Ganz
unabhängig aber von dieser Frage könnte ich mir vorstellen, dass es Juden gibt,
die sich ein Weltreich erträumen, und die diese Träume schriftlich niederlegen,
wie weiland Jules Verne seine ahnungsvollen technischen Phantastereien. Es wäre
auch theoretisch möglich, dass einige 'Weise' an solchen träumerischen Plänen
interessiert wären, und so könnte es geschehen, dass die Lüge wie Wahrheit
aussieht. Da könnte man Alfred Rosenberg dankbar sein, dass er diesen Traum
eines Weltreiches 'entdeckt' hatte."
Im Jahre 1935
veröffentlichte Sonderegger dann im gleichen Verlag eine weitere Schrift
betitelt: "Die Wahrheit über die Judenfrage". Die laut Untertitel
"Beiträge zu den Protokollen der Weisen von Zion" darstellten. In ihr
postuliert er (S.4):
"Solange es Leute gibt,
die aus dem Blut die Wahrheit riechen, solange wird es Leute geben, welche in
diesen Protokollen den Schlüssel zu den Ursachen der Krise suchen werden. Und
weil es internationale Mächte gibt, denen die Weisheit dieses Buches nicht ganz
fremd ist, so wird der Gedankenkurzschluss möglich sein, nach welchem die Juden,
die ja international unter die Völker verteil sind, dass Büchlein verfasst haben
müssen."
Will man ein Resümee dazu
machen, dann kann man sagen, dass Sonderegger damit faktisch auf der Linie von
Hitler lag, der auch in seinem "Mein Kampf" sagt:
"Die Frankfurter Zeitung
stöhne - die Protokolle seien Fälschung. Das aber beweise nur ihre Echtheit"
(S. 337, Ausgabe 1940).
Über Sonderegger vermerkt
der bereits genannte Hermann Lutz dann noch:
"Sonderegger sei 1952 nach
Spanien ausgewandert. Im gleichen Jahr habe er in Buenos Aires seinen
'Spanischen Sommer' in zweiter Auflage herausgebracht. Er hat eine Studie 'Die
Rolle der Warburgs in Deutschland und Europa' in Vorbereitung und will seine
'Finanzielle Weltgeschichte' von 1936 in neuer Bearbeitung vorlegen. Es ist
daher dringend geboten, seine Fälschungen ins rechte Licht zu rücken."
("Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte" 1954 S. 596).
Verwandte auch Lutz
bezüglich Sonderegger (alias Severin Reinhard) die Vokabel das es sich bei ihm
um eine Fälscher handeln würde und ist seine Affinität zu faschistischen
Strukturen auch nicht zu übersehen, so gilt es jedoch festzuhalten, dass auch
von anderer Seite die These ventiliert wurde, Hitler sei maßgeblich auch aus den
USA finanziert worden.
Ich verweise diesbezüglich
beispielsweise auf Karlheinz Deschner. In seiner 1994 erschienenen
Schrift "Was ich denke" schrieb er beispielsweise S. 53-55):
"Geschäfte machte er
(Hitler) mit Rom, mit einem Papst, dessen ganzen Verein er zugleich gedämpft
bewundert und heftig verachtet hat. Machte sie nicht zuletzt mit den USA, und
zwar mit dem scharfen Antisemiten Henry Ford ebenso wie mit führenden jüdischen
Bankhäusern der Wallstreet, besonders dem Bankhaus Kuhn, Loeb & Co. (das über
die Banca d'Italia, Rom, die Bank Mendelson & Co., Amsterdam, u. a. die damals
beträchtliche Summe von 32 Millionen Dollar, 128 Millionen Reichsmark, in
Hitlers Hände leitete).
Die Gelder aus der
deutschen Industrie für ihn waren 1930 stark zurückgegangen. So finanzierte er
seine äußerst aufwendigen Wahlfeldzüge in den frühen dreißiger Jahren, wie
damalige Nachforschungen des preußischen Innenministers Severing ergaben, mit
Geldern 'nur aus dem Ausland, insbesondere aus den USA'. (Die das Kapital
beschaffenden Konferenzen führte Hitler persönlich im Berliner Hotel Adlon mit
dem Bankier Warburg als Treuhänder des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Co.
sowie einer Gruppe der amerikanischen Ölfinanz.) Auch einen großen Teil der
Waffen für SA und SS bezog Hitler aus dem Ausland. Ebenso 1933 Anleihen im Wert
von einer Milliarde Dollar durch ein von dem späteren US-Außenminister und
Adenauer-Freund John Foster Dulles vertretenen US-Bankenkonsortium. Auch danach
noch dauerte die Fürsorge des amerikanischen Großkapitals für Hitler fort, dass
übrigens für Mussolini schon früher gesorgt hatte, besonders durch den bekannten
US-Bankier J. P.
Morgan, einen Nichtkatholiken, dem Pius XI. 1938 einen der höchsten päpstlichen
Orden verlieh. … Die Frage ist, ob es auch ohne den Papst und dessen deutsche
Zentrumsgehilfen so weit gekommen wäre. Ja, ob nicht schon die USA hätten Hitler
verhindern können, hätten sie ihn nicht finanziert. Hätten sie ihn eben
verhindern wollen!
Jedenfalls leisteten
dieselben Wallstreet-Kreise ihm Hilfe, die schon am Ersten Weltkrieg enorm
verdient hatten, weshalb ihnen das Gemetzel auch gar nicht lang genug dauern
konnte; waren es dieselben Wallstreet-Kreise, die schon die Bolschewistische
Revolution und Rote Armee finanziert hatten (über diverse Rothschildbanken in
Paris, London, Petersburg sowie über Leo Trotzki, der mit der Tochter eines ihm
befreundeten Bankiers Giwotowski, verheiratet war); dieselben Wallstreet-Kreise,
die dann auch den Kalten Krieg schürten und wohl am meisten profitierten durch
die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik unter Adenauer. Diese US-Finanzhydra
sprang Hitler bei, und zwar in der einzigen Absicht seine Machtergreifung, seine
Aufrüstung sowie den nächsten Weltkrieg zu ermöglichen und damit für sie selbst
noch riesigere Gewinne als im letzten. Neu ist das alles nicht."
Soweit Karlheinz Deschner
Ich würde meine These zum
vorstehend referierten dahingehend zusammenfassen. Es gibt in der
internationalen Politik in der Tat Zusammenhänge, deren Durchleuchtung einigen
Biedermännern die Maske vom Gesicht reißt. Was ich allerdings vehement bestreite
ist, dass dies sich auf das Schlagwort "Freimaurer" verengen lässt. Wer speziell
nur Freimaurer dafür haftbar machen will, der ist in wissenschaftlich
nachprüfbarer Weise beweispflichtig. Die notwendigen Beweise hat de Ruiter nicht
erbracht. Er ventiliert lediglich alte katholische Ressentiments in
Glaubensbekenntnisart.
Glauben ist indes nicht mit
Wissen identisch!
Für mich hat die Engführung,
diese Vorwürfe nur auf die Freimaurerei bzw. Juden zu beziehen einen faden
Beigeschmack. Wie weiland die Endzeitdaten 1925 und 1975 bei den
Bibelforschern/Zeugen Jehovas, werden auch hier mit der Brechstange
vermeintliche "Prophezeiungserfüllungen" zusammengebogen, die keiner rationalen
Prüfung standhalten. Es geht hier meines Erachtens um eine Art Glaubensersatz.
Die Thesen der Zeugen werden abgelehnt, aber die dafür als Ersatz angebotenen
sind auch nicht viel "besser". Statt des Regens wird die Traufe angeboten!
9)
Hetzer!
Walther
Rathenau, deutscher Außenminister, jüdischer Abkunft, am 24. 6. 1922 ermordet.
Dies sind einige dürre Auskünfte, die man den Lexikas entnehmen kann. Weshalb
wurde er ermordet? Einmal passte einigen seine Politik nicht. Namentlich wurde
daran Anstoß genommen, dass er den Rapallopakt unterzeichnet hatte, der eine
Normalisierung des Verhältnisses zwischen Deutschland und der Sowjetunion
vorsah. Zum Vergleich. Die USA weigerten sich noch bis in die dreißiger Jahre
hinein, die Sowjetunion diplomatisch anzuerkennen. Deutschland hingegen, selbst
durch den Ersten Weltkrieg stark geschwächt, glaubte es sich nicht leisten zu
können, gegenüber der Sowjetunion eine gleich aggressive Politik betreiben zu
können.
Aber auch
das ist klar. Jene politischen Kräften die dem verpatzten "Siegfrieden"
nachtrauerten und die zusehends wieder stärker wurden, um letztendlich im
Nationalsozialismus aufzugehen. Jene Kräfte hatten nun einen Buhmann; namens
Rathenau.
Ihre
politischen Aversionen hingegen kleideten sie in irrationales Gedankengut. Jenes
Pamphlet, von der zaristischen Geheimpolizei fabriziert und in die Welt gesetzt,
dass sich da "Protokolle der Weisen von Zion" nannte und in dem unterstellt
wurde, es gäbe "geheime Weltverschwörer", war willkommenes Wasser auf ihre
Mühlen.
Rathenau
hatte auch eine Vorgeschichte. Schon zu Kaisers Zeiten war er sowohl in
Wirtschaft als auch Politik aktiv. Insbesondere ein früher Zeitungsartikel von
ihm wurde maßlos ausgeschlachtet. Aus dem eigentlichen Zusammenhang gerissen,
wurde besonders eine Passage "hochgekocht", die besagte (sinngemäß), dass es
immer eine relativ kleine Schicht ist, die die eigentlichen Geschicke bestimmt.
Der Pöbel, anders kann man diese ungebildete Schicht wohl kaum bezeichnen. Der
Pöbel schlussfolgerte nun, angeheizt durch gewissenlose Publizisten, auch
Rathenau sei einer jener vermeintlich geheimen "jüdischen Oberen" die als
"Strippenzieher" fungieren, so wie sie das als Quintessenz aus ihrer
Antisemitenbibel "Protokolle der Weisen von Zion" herauslasen.
Einige
diese Pöbels, ließen sich dann entsprechend aufgehetzt, zu dem Mordanschlag auf
Rathenau hinreißen.
Hetzer,
dass ist meines Erachtens das richtige Wort, dass diesbezüglich zu verwenden
ist. Hetzer das sind nicht so sehr diejenigen, die den eigentlichen Mordanschlag
verübten, dass sind vielmehr ihre publizistischen Wegbereiter.
Auch in
der Gegenwart begegnet man noch solchen Hetzern. Einer von ihnen nennt sich
"Robin de Ruiter" (alias Apollo Jansen).
Da fand
also am 11. 9. 2001 ein analoges Attentat in den USA statt. Das dortige
Wahrzeichen World Trade Center fiel in Schutt und Asche und mit ihm viele
unschuldige Menschen. Schon nach kurzer Zeit meinte die USA-Regierung einen
Hauptverantwortlichen benennen zu können namens Osama bin Laden. De Ruiter
registriert nun, da ist ihm zuzustimmen, dass die USA-Regierung ihrerseits diese
Tragödie bewusst instrumentalisierte. Das Afghanische Taliban-Regime wurde in
der Folge beseitigt.
De Ruiter
beschränkt sich aber nicht darauf, die Hintergründe der USA-Politik,
beispielsweise, dass die Taliban selbst einst von den USA "gehätschelt" wurden,
herauszustellen. Nein, er will mehr. Und zu diesem Zweck ist ihm auch daran
gelegen entsprechende Zweifel zu säen. So lässt er in seinem diesem Thema
gewidmeten Pamphlet schon auf dem Umschlagtext verkünden:
"Innerhalb der nächsten zwei Stunden sackten die Türme seltsam 'fachgerecht' in
sich zusammen, so daß Experten die Flugzeugattacken als alleinige Ursache
bezweifeln bzw. ausschließen."
Welche
"Experten" das wann und wo und mit welcher Detailbegründung gesagt haben sollen,
und wie es um ihre Reputation bestellt ist, fügt er indes nicht detailliert
hinzu. Er behauptet einfach. So wie die Ochrana mit ihren "Protokollen" auch
einfach bloß behauptet hat. Indes, die zaristische Ochrana hat nicht bloß zum
Selbstzweck behauptet. Sie verfolgte sehr wohl ein politisches Ziel. Jene zu
desavoieren, die das streng autokratische zaristische Regime zu destabilisieren
drohten. Und vor allem dem Pöbel einen Buhmann zum Fraß hinzuwerfen.
Analoges
betreibt nun auch de Ruiter. So lässt er schon einleitend wissen:
"Wegen
der großen Beteiligung von Menschen an der ... Welt-Verschwörung, die Juden
genannt werden, bezeichnen viele Personen die Welt-Verschwörung als jüdisch.
Doch dies täuscht, denn es gibt hier eine versteckte Ordnung. Die ...
Welt-Verschwörung ist eine religiöse Verschwörung. In ihrem Herzen trägt diese
Verschwörung den Satanismus! Es ist wichtig zu wissen, daß die leitenden
Familien zu den führenden Satanisten dieser Welt gehören und den Teufel als
ihren wahren Gott ansehen!"
So nun
weiß der Pöbel "dank" de Ruiter dass es wieder einmal eine neue Art von "Rapollo-Pakt"
gebe, den man unbedingt ablehnen müsse. Und er versäumt es auch nicht (wie
gehabt) mit dem Finger dabei besonders auf die Juden zu zeigen.
Ein
Beispiel für de Ruiters Hetze:
So behauptet er (S. 46):
"Es ist
bemerkenswert, daß mit der Bekanntgabe des Angriffs auf das World Trade Center
durch internationale Medien die 4.000 Juden und Israelis, die in diesen beiden
Türmen arbeiteten, beklagt wurden. Nachdem bekannt wurde, daß an diesem Tag fast
keiner von ihnen am Arbeitsplatz erschienen war, wurde plötzlich nicht mehr über
diese Gruppe gesprochen. Arabische diplomatische Stellen offenbarten der
jordanischen Zeitung Al-Watah gegenüber, daß die Abwesenheit der Israelis von
ihrem Arbeitsplatz am Tag der Katastrophe ihren Grund in Hinweisen des
israelischen Geheimdienst Shabak hatte. Die Zeitung Jordanian al-Watan berichtet
unter Berufung auf Informationen aus diplomatischen Kreisen, daß es eine Warnung
des Shabak gegeben habe."
Was ist
dazu zu sagen? Erstens, die genannten arabischen Zeitungen werden nicht mit der
konkreten Ausgabe nachgewiesen, wann dies veröffentlicht worden sei.
Zweitens.
Angesichts der Schwere des Vorwurfes wäre es unabdingbar, dass der authentische
Text der entsprechenden Zeitungsartikel in Übersetzung mit hinzugefügt worden
wäre.
Drittens.
Genannte Zeitungen berufen sich "auf Informationen aus diplomatischen Kreisen".
Mit anderen Worten. Das "Niveau" der Gerüchteebene wird nicht verlassen.
Viertens.
Zu einer gründlichen Recherche würde es auch gehören Namen und Hausnummern jener
zu nennen, die da angeblich auf so wunderbare Weise von dem Unglück verschont
blieben.
Alle
diese notwendigen Voraussetzungen angesichts der Schwere des Vorwurfes, werden
von de Ruiter und seinen Gewährsmännern nicht erbracht.
Fünftens.
Selbst wenn der israelische Geheimdienst etwas im Vorfeld davon gehört haben
sollte, was da arabischerseits geplant war, dann bleibt immer noch die Frage
offen. Wie "verdichtet" waren diese Informationen und haben sie wirklich
jüdische Beschäftigte aus dem WTC erreicht. Es ist nicht damit abgetan,
unbewiesene Behauptungen in den Raum zu stellen. Handfeste Beweise sind gefragt.
De Ruiter
ist schon vor seinem jetzigen Osama bin Laden-Buch als antisemitisch angehaucht
bekannt. Gerade weil seine "Glaubwürdigkeit" schon im Vorfeld mehr als
berechtigt angezweifelt würde, bestände umso mehr dringende Notwendigkeit,
hierbei den Boden bloßer Behauptungen zu verlassen. So ist es bemerkenswert dass
zu seinen von ihm zitierten Gewährsmännern unter anderem Lyndon B. Rouches
gehört. Dessen deutsche Ehefrau Helga Zapp La Rouche gehört bekanntlich zu jenen
unter fünf Prozent-Parteien in Deutschland, die da als sogenannte "Neue
Solidarität" gelegentlich schon mal versucht haben in den Deutschen Bundestag
hineinzukommen. Auch offensichtliche, in den USA stationierte, Neonazi-Seiten im
Internet, findet man in seinen Anmerkungsnummern nachgewiesen. Skurill auch ein
Foto, dass den Osama bin Laden mit erhobenem Zeigefinger zeigt. Jene Pose wird
dann auch prompt so ausgedeutet, als wenn damit "Freimaurersignale" vermittelt
würden. Kaffeesatz"niveau".
Walther
Rathenau wurde von Mitgliedern einer Geheimorganisation namens "Consul"
ermordet. Ihre Lektüre hieß hochgradig "Protokolle der Weisen von Zion". De
Ruiter ist auf dem besten Wege sich als analoger "Wegbereiter" zu profilieren.
Da betrieb vor einiger Zeit ein Herr Rolf
Fichter aus Gerlingen auch eine Webseite die er w-f-g.de nannte. Derzeit wohl
nicht mehr im Netz. Nachstehendes bezieht sich also auf den Zeitpunkt, wo man
genanntes noch im Internet lesen konnte.
Vorgegeben wurde es handele sich dabei um
eine "Gruppe". Was solche "Gruppen"-Angaben betrifft besteht durchaus Anlass
skeptisch zu sein. Da hat sich schon so mancher Einzelkämpfer auch andernorts
zur "Gruppe" hochstilisiert.
Das Thema Verschwörungen lies Herr Fichter
sich im besonderen angelegen sein. Zu dem von ihm offenbar als Zitierenswert
bewerteten gehört auch die Frau Helga Zapp-La-Rouche, mit ihrer zeitweilig auch
als Partei in der Bundesrepublik Deutschland aufgetretenen "Bürgerrechtsbewegung
Solidarität". Spätestens nach der Lektüre des Buches von Aglaja
Beyes-Corleis "Verirrt. Mein Leben in einer radikalen Politorganisation",
Freiburg/Br. 1994, habe ich zu der Zitierung solcher Art von "Kronzeugen" meine
Vorbehalte. Vorbehalte nicht geringer Art.
In einem offerierten Text, der sich mit
dem Rathenau-Attentat befasste (http://www.w-f-g.de/verschwoerung32.html) wird
indes nicht reflektiert, dass die Attentäter auch massgeblich durch die
Antisemitenbibel "Protokolle der Weisen von Zion" inspiriert wurden. Gleichwohl
ist zu konzedieren, dass speziell der politische Hintergrund dieses Attentates
darin näher beleuchtet wird. Faktenmäßig. Eine Wertung dieser Fakten hingegen
unterbleibt. Das besorgen dann wohl solche Leute wie der Robin de Ruiter, die da
meinen alles der "teuflischen Freimaurerei" in die Schuhe schieben zu können.
Deren spezielles "Geschäft" es ist, irrationale Nebelvorhänge zu erzeugen.
Meines Erachtens können solche Texte nur
eines erweisen. Die knallharte Interessenpolitik der USA und die "Niederwalzung"
alles dessen, was den ökonomischen Interessen der USA zuwiderläuft und dies mit
allen Mitteln und schon zu Rathenau's Zeiten.
Nachstehend der seinerzeitige Text:
Die Welt hielt den Atem an, als
am symbolträchtigen 24. Juni 1922 um 11h00 der deutsche Aussenminister Walter
Rathenau im offenen Wagen auf dem Weg von seiner Wohnung in das deutsche
Aussenministerium in Berlin von einem ehemaligen Seeoffizier erschossen wurde.
Was war diesem Attentat vorausgegangen?
1922: Walther Rathenau und der Rapallo-Vertrag.
Am 16. April 1922, also fast genau zwei Monate vor seiner Ermordung, überraschte
Rathenau die westalliierten Ententemächte auf der internationalen
Wirtschaftskonferenz in Genua mit einer politischen Bombe. In Anwesenheit des
sowjetischen Aussenministers Tschitscherin präsentierte er der verblüfften
Versammlung das zwischen Deutschland und der Sowjetunion ausgehandelte
Wirtschaftsabkommen von Rapallo. Es beinhaltete den Verzicht der russischen
Seite auf die Reparationszahlungen aufgrund des Vertrags von Versailles.
Im Gegenzug verpflichtete sich Deutschland zur Lieferung wichtiger industrieller
Technologien an die Sowjetunion, was einem Faustschlag ins Gesicht jener
Bankerkreise gleichkam, die sich gerade von jenem Wirtschaftsgipfel eine
Annäherung Englands und Frankreichs an das russische Imperium erhofft hatten.
Das Rapallo-Abkommen versetzte Deutschland darüber hinaus in die Lage, seine
Schulden an die Westmächte zurückzahlen zu können, bei gleichzeitigem Aufbau
intensiver deutsch-sowjetischer Handelsbeziehungen.
Die Rechnung dafür bezahlte Walther Rathenau am 24. Juni 1922!
Der deutsche Gesandte, Harry Graf Kessler, schrieb dazu:
Wer diesen völlig mittellosen Knaben und jungen Leuten das Geld für diese
kostspieligen Vorbereitungen gab, ist, wie der Oberreichsanwalt im Prozess
hervorhob, trotz eingehender Untersuchungen, nicht festzustellen gewesen
(in Walther Rathenau, S.361).
Welches waren aber die damaligen Voraussetzungen? Hierzu ein Ausschnitt aus F.
William Engdahls Buch "Mit der Ölwaffe zur Weltmacht" (S.110-112):
Rathenau wusste sehr wohl, dass die Kosten des verlorenen Weltkrieges allein
schon den Keim einer gefährlichen Inflation gelegt hatten. Im Jahre 1919 war die
Golddeckung der Reichsmark auf die Hälfte des Vorkriegsstandes
zusammengeschrumpft. Die Grosshandelspreise waren laut amtlicher Statistik
kriegsbedingt um 150% gestiegen, die Schwarzmarktpreise um weit mehr. Der Krieg
war in Deutschland anders als in England ausschliesslich durch Kriegsanleihen
der eigenen Bevölkerung finanziert worden. Für Deutschland hatte kein Bankhaus
Morgan Gelder im Ausland aufgetrieben. Deutschland war vielmehr systematisch von
den internationalen Kreditmärkten ausgeschlossen gewesen.....
Erst im Mai 1921 traf sich das Reparationskomitee der Siegermächte, um den
endgültig aus Deutschland einzutreibenden Betrag und die Zahlungsbedingungen
festzulegen. Das Ergebnis war das sogenannte "Londoner Ultimatum". Es legte
fest, dass Deutschland ausser den bereits erwähnten Sachlieferungen noch
Verbindlichkeiten in der für damalige Ohren astronomischen Höhe von 120
Milliarden Goldmark zu übernehmen hatte. Selbst britische Experten, wie John
Maynard Keynes, hielten diese Summe für das dreifache dessen, was Deutschland
mit einiger Wahrscheinlichkeit würde aufbringen können. Hohe Zinsen, Sonderzölle
auf alle Waren und diverse Steuern als Zahlungsgarantien bluteten das Land aus.
Und nun kam der Rapallo-Vertrag. Er allein hätte der deutschen Wirtschaft jedoch
kaum auf die Beine helfen können. Was die westlichen Alliierten an dem Vertrag
wirklich erschreckte, war etwas ganz anderes. Der Vertrag sah nämlich vor, dass
die Deutschen den Sowjets die Industrieanlagen liefern sollten, die sie befähigt
hätten, die Ölfelder von Baku selbst und unabhängig von westlichen Firmen zu
betreiben. Darüber hinaus hatten sich die Deutschen als Gegenleistung
verpflichtet, in ihrem Land ein Netz von Öl- und Benzinlagern sowie Tankstellen
einzurichten, das der Vermarktung sowjetischen Öls gedient hätte. Zu diesem
Zweck hatte man eigens eine Firma, die Deutsch-Russische Petroliumgesellschaft
oder "DEROP" gegründet. Damit hätte sich Deutschland aus dem eisernen Griff der
britischen und amerikanischen Ölkartelle befreien können, die nach Versailles
den deutschen Markt unangefochten beherrschten.
Zwei Tage nach der Bekanntgabe der Rapalloverträge übergaben die westlichen
Alliierten in Berlin ein Protestschreiben. Wenig später, am 24. Juni, folgte die
Ermordung Rathenaus. Die zwei Täter, Erwin Kern und Hermann Fischer, sollen
Angehörige rechtsradikaler Kreise gewesen sein. Das Geschehen unmittelbar danach
erinnert stark an die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy: Der eine
Mörder Rathenaus kam bei der Festnahme, im Laufe eines Schusswechsels mit der
Polizei, ums Leben, der zweite soll unmittelbar nach der Festnahme Selbstmord
begangen haben. Beim Kennedy-Mord wurde erst der angebliche Mörder, Lee Harvey
Oswald, durch den Barbesitzer und CIA-Mitarbeiter Jack Ruby (Anm: Rubinstein)
erschossen, der kurz darauf an galoppierendem Krebs gestorben sein soll.
Rapallo wurde nicht hingenommen: Die französische Regierung nahm einen
geringfügigen Verzug der Reparationszahlungen zum Anlass, ins Ruhrgebiet
einzumarschieren und somit das wichtigste deutsche Industriegebiet zu besetzen.
Deutschland war damit ausserstande, den Rapallovertrag zu erfüllen. Im übrigen
schickten sich Montagu Norman, der Präsident der Bank of England (englische
Notenbank) und sein Freund Harrison, Präsident der amerikanischen Federal
Reserve (US-Notenbank) an, den entscheidenden Gegenschlag gegen dieses
unliebsame deutsch-russische Abkommen auszuführen. Man vergab an die deutsche
Regierung astronomische Kredite zu überhöhten Zinsen, womit die
Reparationszahlungen an die Entente-Mächte abgesichert werden sollten. Man
füllte sich also nicht nur zweimal die Taschen, sondern unterband das Gedeihen
der wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands mit Russland. Oder, steckte noch
eine andere Absicht dahinter?
Denn plötzlich versiegte der künstliche Geldstrom. Das Chaos brach aus.
Es folgte die Geldentwertung. Einige Herren liessen den Börsencrash (1929)
"stattfinden" - und die deutsche Wirtschaft versank in einen historischen
Tiefstand.
10) Wenn kalter Kaffee zur
stinkenden Jauche verkommt
"Cui bono" wem
nützt es? Diese Frage soll schon die alten Römer umgetrieben haben. Sie stellten
sich die Frage besonders dann, wenn sie mit einem Vorgang konfrontiert wurden,
der auf den ersten Blick keine leichte Erklärungsvariante zu bieten schien.
Dann, so ihre Erkenntnis; möge man das ganze doch etwas "reifen" lassen. Und in
diesem Reifungsprozess würde sich auch schon mit herausstellen, wer denn der
Nutznießer der auf den ersten Blick etwas verquasten Thesen ist.
Mit seinem 1994 in
Deutsch erschienen Buch "Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas", hatte
sich der holländische Autor Robin de Ruiter, nicht nur für die WTG (die ihn noch
nie sonderlich ernst nahm. Und die dazu auch keinen berechtigten Anlass hat).
Also nicht nur für die WTG hat sich dieser Herr de Ruiter (alias Apollo Janssen)
unmöglich gemacht. Es lassen sich auch etwa bei Detlef Garbe, Wertungen über de
Ruiter nachweisen, die diesem nicht gerade das "beste" Zeugnis ausstellen;
namentlich aufgrund einer gewissen partiellen Rechtslastigkeit.
Auch von Gebhard
wurde dieser de Ruiter schon scharf angegriffen. Damit dürfte, abgesehen von
einigen Fans aus der Weltverschwörungszene, das Maß an Publizität positiver oder
negativer Art, bei diesem Herrn schon erschöpft sein. Weder ein Herr Hubert
Roser, noch ein Hans Hesse oder wenn immer vergleichbares man da nennen will,
hat diesem Herrn de Ruiter je eine nennenswerte Zeile gewidmet. Vielleicht haben
sie mit diesem partiellen Schweigen, gar nicht mal so unrecht. Es ist eigentlich
zuviel der nicht verdienten "Ehre" sich mit diesem Herrn weiter zu beschäftigen.
Eine Abschweifung.
Was wäre die WTG ohne ihre Harmagedontheorie? Sie wäre so etwas wie der Fisch
ohne Wasser. Was wäre der Herr de Ruiter ohne Verschwörungstheorien? Er wäre
genauso ein hilfloser Fisch ohne Wasser. Verschwörungstheorien müssen sein, für
ihn. Hat er die nicht, so ist er als Publizist, als der er sich ja sieht, nicht
lebensfähig.
Vielleicht kann
man auch noch sagen. Aus seinen "Lehrlingsjahren" ist der Herr de Ruiter wohl
inzwischen heraus. Zwei seiner vormaligen Lehrmeister darf man aber durchaus
nach wie vor bei ihrem Namen nennen. Einmal den Fritz Springmeier in den USA
(eine "Kapazität" in Verschwörungstheorien), ohne die auch ein de Ruiter ein
"Fisch ohne Wasser" wäre. Und zum zweiten den Deutschen Johannes Rothkranz.
Letzterer einer der geistigen Köpfe einer obskuren rückwärtsgewandten
katholischen Sekte, der "Pro fide Catholica" mit einem diesbezüglichen Verlag,
in dem die allermeisten deutschen Elaborate dieses de Ruiter erschienen sind.
Gemäß seinen
vorgenannten Ziehvätern, findet man denn auch prompt bei de Ruiter allerlei
Verschwörungstheoretisches, was davor schon die Nazis und Vorgänger
propagierten. Offenbar ist aber kein kalter Kaffee kalt genug, um nicht immer
wieder mal als ungenießbare Jauchebrühe erneut aufgewärmt zu werden. Dieses
"Verdienst" dürfen sich die Herren Springmeier und Rothkranz, und in ihrem
Gefolge auch ihr "Lehrling" de Ruiter, sehr wohl zuschreiben.
Mit zuletzt
(zumindest im Pro fide Catholica Verlag) erschien im Jahre 2001 von besagtem
Herrn de Ruiter, dass Büchlein "Der 11. September 2001. Osama bin Laden und die
okkulten Kräfte hinter den terroristischen Anschlägen auf die USA". So krude wie
der Titel. So krude auch sein Inhalt. Verschwörungstheorie pur! Wenn es auch im
Anhang dazu, gewisse Quellenangaben gibt. So war (auch) für diese Schrift schon
charakteristisch, dass die entscheidenen, wirklichen tragenden Thesen, unbelegt
blieben. Immerhin musste da Herr de Ruiter, seinen katholischen, vorgenannten
Sektenkollegen wohl noch dahingehend entgegenkommen, dass da "okkulte Kräfte"
noch mit genannt wurden.
Wie soll man es
deuten? Ist der Markt dieser katholischen Sektierer für de Ruiter inzwischen zu
eng geworden? Wahrscheinlich
ist dem so. Dafür spricht auch, dass de Ruiter erstmals, im Oktober 2004, in
einem anderen "deutschen" Verlag publizieren konnte. Nun kann man diesen
Frankfurter Zambon Verlag, mit Sicherheit nicht in die katholische Sektiererecke
stellen. Folgerichtig findet man in dieser neueren Veröffentlichung kaum mehr
jene Liebedienerei an die katholischen Traditionalisten von vorgestern, die doch
bisher immer noch zu seinem Markenzeichen gehörte. Jetzt konzentriert sich de
Ruiter auf das für ihn wesentliche. Und das sind eben die Verschwörungstheorien.
Das vormalige katholische Beiwerk, mutiert dabei zu nicht mehr benötigtem
Ballast.
Deshalb auch die
weiter oben ausgesprochene Vermutung. Jetzt hat er wohl seine Lehrlingsjahre
hinter sich gebracht. Sieht man sich das Verlagsprogramm dieses Zambon-Verlages
näher an, registriert man eines. Obwohl theoretisch ein "deutscher" Verlag; wäre
die Bezeichnung arabisch-islamischer Verlag, vielleicht gar nicht mal so
unangemessen. Aber das mit dem "Deutsch" will ja in heutigen Zeiten von "Multikulti",
ohnehin nicht viel besagen.
Charakteristisch
vielleicht auch solch ein Titel aus diesem Verlag wie:
Fahdil, Abdul Haq
Arabisch - Mutter der deutschen Sprache?
Schon der genannte Autorenname lehrt. Die allerwenigsten Autoren in diesem
Verlag, kann man schon vom Namen her, dem deutschen Kulturkreis zuordnen.
Auch solche flotte Titel findet man dort vor wie den:
Fini, Massimo
Gegen die(se) Demokratie
Auch das sei nicht unerwähnt. Auch das bietet dieser Verlag an:
Marx, Karl / Engels, Friedrich
Komnist Partisi Manifestosu
Türk
Und auch solchen, sicher nicht uncharakteristischen Titel wie:
Matzouranis, Georg
Man nennt uns Gastarbeiter
Und in diesem
"deutschen" Verlag hat es nun auch Herrn de Ruiter verschlagen. Dort ist er
gleich mit zwei Büchern präsent. Einmal:
Ruiter, Robin de
El 11 de septiembre 2001
Mito y Mentiras
und zum anderen:
Ruiter, Robin de
Der 11. September 2001
Der Reichstag des George W. Bush
Wer nun
registriert hat, dass da ja erneut der 11 September 2001 thematisiert wird, hat
durchaus richtiges bemerkt. Aber es gibt schon gewisse Unterschiede. Umfasste
das 2001er Büchlein zum Thema rund 114 Seiten. So sind 2004 daraus immerhin 245
Seiten geworden. Wurden 2001 noch die "okkulten Kräfte" bemüht; so jetzt 2004
politische Kräfte. Insofern ist schon ein gewisser Quantensprung zu
registrieren. De Ruiter macht es 2004 einem auch nicht mehr ganz so leicht, ihn
der Unglaubwürdigkeit zu überführen. Er hat inzwischen auch dergestalt
hinzugelernt: grundsätzlich keine nachprüfbaren Quellen mehr zu benennen. Das
war 2001 noch anders. Mit anderen Worten: Er behauptet nur.
Und sei es, dass
es (nur als Beispiel, was er nicht sagt) behaupten würde: "Der Mond besteht aus
grünem Käse". Eine Rückfrage, wer sagt das, wo steht das, wie kann das
nachgeprüft werden, ist bei de Ruiter schon nicht mehr zulässig. Er schwingt
sich damit zum "Glaubenspapst" auf. Man hat seine Thesen einfach
runterzuschlucken. Nun mögen einzelne Thesen nicht immer, schon im voraus und
grundsätzlich falsch sein. Aber die Chance das zu beurteilen, gewährt de Ruiter
nicht.
Er stellt sich
also auf denselben Hank'schen Grundsatz (Hank, dass war der mit dem "grünen Käse
im Mond"). Weil Hank auch sagte, nach Benutzung der Toilette soll man sich die
Hände waschen. Und weil dieses Händewaschen allgemein als richtig anerkannt
wird. Aus demselben Grund müsse auch die These desgleichen Autors über den
grünen Käse im Mond richtig sein. Genau dieser Sachlage begegnet man nun auch
bei de Ruiter 2004.
Cui bono fragten
die Römer. Wem nützt also de Ruiter 2004? Wohl kaum den katholischen
Traditionalisten. Die können "ihren" de Ruiter nun einstweilen vergessen. Aber
die subtile de Ruiter Art, Behauptungen, kombiniert mit Zweifeln (ohne
Begründung für letztere), wird auch in diesem de Ruiter'schen Elaborat bis zum
Erbrechen fortgesetzt.
Jetzt aber stellt sich auch klarer
heraus, wer denn tatsächlicher Nutznießer ist. Schon der gewählte
Buch-Untertitel, der den 11. September 2001 mit dem deutschen Reichstagsbrand
des Jahres 1933 vergleicht, ist nicht blos eine stilistische Floskel. Es ist
Programm. Wie gesagt: Die früher bemühten "okkulten Kräfte" sind jetzt ins
Nirwana verschwunden. Dafür knallharte politische Anklagen an die Adresse der
USA.
Wurden früher noch
(auch bei de Ruiter) die ach so schrecklichen Freimauer, die bösen Buben erster
Klasse, in der Lesart der Verschwörungstheoretiker bemüht. So sind auch die
jetzt bei de Ruiter vollkommen verschwunden. Ihre Rolle nimmt jetzt das
USA-Establishment ein.
Ich sagte es
schon. De Ruiter macht es einem jetzt erheblich schwerer, ihn der offenkundigen
Falschaussage zu überführen. Das aber auch nur aus dem Grunde, weil er sich des
Tricks bedient, keine nachprüfbaren Quellen zu benennen, und seine Thesen in der
Form einer nicht hinterfragbaren tibetanischen Gebetsmühle präsentiert. Man
kommt also nicht umhin, gewissen Thesen einen gewissen Wahrheitsgehalt
zuzuerkennen. Auch dieses Votum ist allerdings nur die halbe Wahrheit.
Fachhistoriker
werden auch weiterhin bei de Ruiter, sofern sie sich überhaupt mit ihm
beschäftigen, was eher nicht der Fall ist, das ungute Gefühl nicht los. Das ist
ein Konjunkturschreiberling. Er "bedient" eine vorfindliche Meinung einer
bestimmten Klientel, ohne auf das Für und Wider im Einzelfall ausreichend
einzugehen. Ihm ist auch die Prokrustesbett-Strategie sehr geläufig. Er zieht
und zerrt an etwas, was nicht so recht passen will, bis es endlich doch
vermeintlich "passt".
Dem
"Schreibkomitee der Zeugen Jehovas" hat man nicht selten in den letzten Jahren
den Vorhalt gemacht. Die wirklich
"zündenden" Ideen, sind diesen Herren
wohl schon lange ausgegangen. Nun die Brooklyner Herren wissen nur zu gut, warum
das so ist. Die Geschichte ihrer Auslegungen ist nur zu gut bekannt. Da kann man
sich nicht mehr allzu weit aus dem Fenster hängen. Diese Sorgen haben
(einstweilen) die Verschwörungstheoretiker, als neue Ersatzreligionslieferer
noch nicht. Die holen schon mal den grünen Käse vom Mond herunter. Und für die
ist auch der Quantensprung denkbar, den blauem Himmel für rot zu erklären.
Mitten in diesem Millieu de Ruiter, nebst Helsing, Jo Conrad und etlichen
anderen dieser "Güte". Deren Geschäft boomt, dass muss man ohne Zweifel
angesichts ihrer Verkaufszahlen bestätigen. Da könnten ja die Brooklyner
Schreibstrategen, fast vor Neid erblassen. Was nicht ist, kann ja bekanntlich
noch werden.
Einige
Stichpunktthesen zu de Ruiter 2004:
Ein durchaus charakteristisches Beispiel für die gezielten Angriffe von de
Ruiter gegen das USA-Establishment, wenn er auf Seite 10 schreibt:
"Dieser brutale Prozess in Form eines Wirtschafts-Weltkrieges wird mit der
harmlos klingenden Bezeichnung 'Globalisierung' getarnt. Er bedeutet in seiner
vorläufigen Konsequenz: Ein paar internationale Banken und multinationale
Konzerne werden die Welt beherrschen, während die einstigen souveränen
Nationalstaaten nur noch die Funktion einer Verwaltungsagentur ausführen."
Für diese These
muss bei ihm aber auch wieder der von Antisemiten 1922 ermordete deutsche
Außenminister Walter Rathenau herhalten, mit einem nachweisbar aus dem Kontext
gerissenenen Zerr-Zitat (das auch mit zu Naziideologie gehörte).
De Ruiter zitiert (sehr wahrscheinlich wörtlich abgeschrieben aus dem Nazibuch
"Handbuch der Judenfrage"):
"Der deutsche Staatsmann Walter Rathenau, einer der Männer, die es im Leben
zu großem Einfluss gebracht haben, bekannte in der 'Neuen Wiener Presse' vom 24.
Dezember 1912:
"300 Männer, die sich untereinander kennen und die selbst ihre Nachfokher
ernennen, sind es, die die Geschicke der Welt leiten. Der Grund ihrer Macht
liegt in ihrer absoluten Geheimhaltung."
Damit ist für de
Ruiter die Kontinuität der vermeintlichen "Drahtzieher im Hintergrund" von
Rathenau bis Bush, schon mal, als nicht hinterfragbarer Glaubenssatz gegeben.
Was es aber noch zum Fall Rathenau relevantes zu sagen gäbe. Das allerdings ist
für de Ruiter schon wieder kein Thema.
Zum Fall Rathenau, kann man beispielsweise in der Wikipedia auch dies lesen:
Am 24. Juni 1922, in Berlin ermordet, deutscher Industrieller und
Politiker.
Erfolgreicher Unternehmer, Politiker und Autor geriet er schnell in den Fokus
der antisemitischen Rechten in der Weimarer Republik. Als Außenpolitiker wollte
er das Deutsche Reich nach der Niederlage im 1. Weltkrieg wieder zu einem Faktor
der europäischen und internationalen Politik machen. Er gilt als Weichensteller
einer deutsch-russischen Aussöhnungspolitik, die mit seiner Ermordung für viele
Jahrzehnte ein jähes Ende fand
Trotz seines Wunsches nach wirtschaftlicher und politischer Annäherung stand
Rathenau der Sowjetunion kritisch gegenüber
Als deutscher Vertreter schloss er am Rande der Reparationskonferenz von
Genua... widerstrebend mit der Sowjetunion den Vertrag von Rapallo zur
gegenseitigen Anerkennung und Zusammenarbeit und zum Verzicht auf Reparationen
ab. Nationalistische und nationalsozialistische Gruppen warfen ihm
"Erfüllungs-Politik" vor und hetzten gegen ihn mit Parolen wie Bringt um den
Walther Rathenau, die gottverdammte Judensau.
Walther Rathenau wurde am 24. Juni 1922 von zwei jungen Offizieren ermordet, die
der rechtsradikalen "Organisation Consul" (OC) angehörten."
Noch ein anderes
Beispiel. Wie ausgeführt sind es diesmal die USA, den die "Spitze" von de Ruiter
gilt. Dazu führt er auch das nachfolgende Verzerrungsbeispiel an:
"Es gibt jedoch keinen Zweifel, dass der Untergang der Lusitana inszeniert
wurde. Die Ladung dieses Schiffes bestand aus Gütern, die für Großbritannien
bestimmt waren und folglich war es auch kein reines Passagierschiff, wie die
Amerikaner behaupten.
Es ist bekannt, dass es Präsident Wilson war, der die Bill of Lading der zum
Untergang geweihten Lusitana in die Archive des amerikanischen
Finanzministeriums verbracht hat. Aus dieser Bill of Lading geht eindeutig
hervor, dass die Lusitana militärische Güter transportierte."
Dazu ist einmal
festzustellen. Die Versenkung der Lusitana durch deutsche U-Boote erfolgte
bereits 1915. Bis 1917 hingegen zögerten die USA noch, offiziell in den
Weltkrieg einzutreten. Wahrscheinlich werden Fachhistoriker den Fall Lusitana
erheblich differenzierter bewerten, als das bei de Ruiter der Fall ist. Wiederum
gibt es auch hier, dass alles Geschreibsel von de Ruiter total entwertende
Faktum zu registrieren. Relevante Behauptungen werden nicht Quellenmäßig belegt.
Wo bitte schön, auf welcher Seite in welchem Buch (mutmaßlich aus der rechten
Ecke) kann man nachlesen, dass Wilson Akten verschwinden liess?
Noch so ein
banaler Satz bei de Ruiter (S. 33)
"Heute wissen nur noch wenige, dass der ehemalige irakische Präsident
Saddam Hussein einst von den USA gestützt wurde."
Ach ja, wenn das heute nur noch
wenige wissen (wollen), dann ist das allerdings bedauerlich. Dem ist
zuzustimmen. Indes für dieses Wissen bedurfte ich jedenfalls, keines Herrn de
Ruiter. Das konnte auch anderen, welche die politische Lage aufmerksam
beobachten, schon vorher bekannt sein.
In wesssen
"Dienst" indes heute de Ruiter steht, wird schon deutlich mit folgendem
Beispiel, der Seite 68.
Erzeugen von
Zweifel zum "reinwaschen" der Islamisten. Das ist offenbar sein derzeitiges
Hauptgeschäftsfeld.
Symptomatisch ist dafür auch seine These auf Seite 85:
"Wieso wurden in einer ansonsten hochprofessionell geplanten und durchgeführten
Operation von den angeblichen Attentätern Spuren hinterlassen? Die Spurenlegung
"wie bei einer Schnitzeljagd" verfolgt einen offensichtlichen Zweck: Den Islam
als Feindbild aufzubauen. An die Stelle des früheren Feindbildes Kommunismus
sind die "Selbstmordattentäter" des Islam gesetzt worden."
Hier wieder
prägnant die de Ruther'sche Technologie. Zweifel erwecken, durch unbewiesene
Behauptungen. Keinerlei Beweis für die Behauptung. Man hat das eben deshalb zu
glauben, weil es im Sinne von de Ruiter's finanzieller Taschenfüllung nützlich
ist. Eine Reflektion des Für und Wider, findet nicht statt.
Das "Schreibkomiteee
der Zeugen Jehovas" und de Ruiter sind, was diese Technologie betrifft, durchaus
kompatibel!
11) Voten aus Diskussionsforen zu de
Ruiter
Geschrieben von D.
am 11. Mai 2003 14:20:00:
Und wieder hat Herr Robin de Ruiter (alias
Apollo Janssen) einen Fan weniger.
Das ich an dem Herrn de Ruiter ob seiner Publikationen, kein gutes Haar lasse,
ist bekannt. Er "glänzte" im deutschsprachigen Bereich unter anderem mit der von
den Amis übernommenen These; angeblich "unterschwelliger Bilder"; wobei sich
einige eilfertig dazu stilisierten, die als "damonisch" zu klassifizieren.
Getreu dem Motto: Und wenn es nichts mehr auszulegen gibt, dann wird eben etwas
untergelegt.
Das Forum des Frank Bechhaus, sicherlich evangelikalen Kreisen gegenüber nicht
ablehnend eingestellt, diskutierte den Bilderaspekt kürzlich wieder einmal. Aus
der dortigen Diskussion erscheinen mir einige Beiträge durchaus bemerkenswert;
daher sollen sie auch an dieser Stelle einmal (auszugsweise) dokumentiert
werden:
Verfasser: Jurek:
Hallo Jürgen!
Entschuldigung, wenn ich mich da noch einmische, auch wenn die Frage an Ottonio
gerichtet
ist. Ich möchte mich nicht an seiner statt vordrängen, aber ich wollte zu dem
Thema auch
etwas erwähnen – aus meiner Sicht.
Ich habe das Buch "Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas", die sich mit
Bildmaterial auf die spiritistische Bilder und Symbole in der WT-Literatur
bezieht…
Meinerseits meine ich überhaupt nicht, dass etwas davon Absicht gewesen ist, wo
die
Künstler da "versteckte Botschaften" o.d.g. hineinbrachten!
Ich komme aus graphischem Gewerbe. Beschäftigen tue ich mich mit optischen
Täuschungen, und überhaupt mit Licht und Optik. Sozusagen von einfachen
Strichmännchen
durch Rembrand und Druckverfahren, bis hin zur Holographie…
Dass dahinter Absicht ist, dass in WT-Literatur versteckte dämonische Symbole
vorkommen, halte ICH dies für Unfug! Denn in anderen (weltlichen oder auch
katholischen)
Bilderbüchern kommen solche Bilder genauso vor!
Da ist die Phantasie mit den Kritikern der WTO mit ihnen durchgegangen (mMn)!
;-) Oder
waren das UFOs? ;-)
Apropos, dieses von mir erwähnte Buch, beansprucht für sich auf der Seite 13 =
(bin ich
abergläubisch?), dass es gut recherchiert ist. Darin steht: "Alle hier im Buch
aufgeführten
Tatsachen sind mit äußerster Sorgfalt aus über jeden Zweifel erhabenen Quellen
geschöpft.
Ich hoffe, daß dieses Buch allen wahrhaften Nachfolgern Christi nicht nur
nützlich ist,
sondern auch ihre Abwehrkräfte gegen Organisationen wie die Zeugen Jehovas und
dergleichen zu stärken vermag."
…Oder gegen Wahrheit?
Zuerst ist eindeutig dieses Buch schlampig recherchiert (!) = Beispielsweise
wird
unbegründet behauptet auf der Seite 113 (nehmen wir halt was mit "13" ;-) ):
"Den Anhängern [ZJ] wird beigebracht, daß diese Markierung ihnen eine neue
Persönlichkeit verleibt. Es wird nicht ganz deutlich, was die Leitende
Körperschaft mit
dieser Markierung beabsichtigt; es ist aber klar, daß, sobald alle Bürger
gezwungen werden,
das geplante unsichtbares Laserkennzeichen auf Stirn oder Hand zu tragen, die
Zeugen
Jehovas schon auf die Markierung vorbereitet sind."
Solche und ähnliche Märchen gibt da zu Hauft. Ich habe mir nur nicht die Mühe
bei dem
"Schrott" gemacht, was dem Autor noch "nicht ganz deutlich" klar ist! …
Ich denke, wenn man wirklich unvoreingenommen ist, sollte man schon einen
Graphiker mit
Erfahrung mal fragen, ob das Absicht oder Zufall ist.
(Machen wir uns aber damit nicht lächerlich, bitteschön!) ;-)
Soviel erstmal von mir dazu!
Grüße! Jurek
P.S.:
>> Warum ist das noch nie in einer Versammlung zur Sprache gekommen.<
Aufmerksame WT-Leser, haben schon vor Jahren was darüber gelesen! Ich meine, es
war
ein Artikel wohl Mitte November '85 darüber (?) … Altes Hut!
Verfasser: Ottonio
>. Es gibt viele Verbindungen der WTG zu gewissen spiritistischen Praktiken und
Symbolen.
>Ottonio, welche Verbindungen der WTG zu gewissen spiritistischen Praktiken und
Symbolen, hast du gemeint?
Hallo Jürgen,
die von mir angegebene Seite ist vor längerer Zeit von mir geschrieben worden,
aber ich
finde obigen Satz darin nicht wieder. (Falls doch, muss ich es überarbeiten).
Das was Jurek schreibt stimmt rein objektiv mit dem von mir persönlich
Geschriebenem
überein. Auch ich finde, dass man es nicht überbewerten sollte.
Ich gebe zu, dass man zunächst geschockt ist, wenn man das hört. Aber das gibt
sich
wieder. Wie gesagt, die WTG manipuliert auf viel raffiniertere Weise, und das
wirkt sich
selbst auf solche aus, die denken, sie stünden nicht mehr unter ihrer Fuchtel.
Viele
sogenannte befreite "Bibelchristen" inbegriffen.
Ich möchte dir deshalb zur Vorsicht raten, zu deinem eigenen Schutz.
Die WTG schürt "dämonische" Ängste, indem sie nahezu jede Rockmusik, Rapmusik
usw.
ver"teufeln". Es gibt evangelikalische Richtungen, die vor rückwärtsgesprochener
Musik
warnen (Na, dann sing mal "God" (=Gott) mal rückwärts. Humbug!)
Dass solcherart vorgeprägte Menschen dann jederzeit "Dämonen" in vermutlich
harmlosen
"Farbklecksern" sehen, das hat sich die WTG durch ihre Hysterymachung selbst
eingebrockt. ;-)
Man denke an die Gerüchte und Geschichten, die Kreisaufseher nahezu alljährlich
mündlich
weitergeben, in denen sie Musikgruppen, Schriftsteller oder Regisseure aufs
Übelste
verleumden, indem ihnen Spiritismus und Okkultismus angehängt wird.
>ich glaubte zu träumen. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Warum ist
>das noch nie in einer Versammlung zur Sprache gekommen. Sind diese Bildnisse
Zufall,
oder wirklich mit Absicht produziert? Ich kann es kaum fassen!!!
Ob es Zufall oder Absicht ist, kannst nur du für dich selbst entscheiden. Wenn
aber dein
Grundsatz ist: "Im Zweifel für den Angeklagten", dann gilt dies auch für den
Fall, wenn die
WTG andere (Musikgruppen, Schriftsteller, Regisseure) verleumdet.
Denn "wer im Glashaus sitz, soll nicht mit Steinen werfen."
P.S.
Bücher wie "Die geheime Macht hinter den ZJ" usw. lese ich grundsätzlich nicht.
Deren Wahrheitsgehalt entspricht dem Wahrheitsgehalt von Worten von
Kreisaufsehern &
Co.
Grüsse.
Verfasser: Jurek
>>Bücher wie "Die geheime Macht hinter den ZJ" usw. lese ich grundsätzlich
nicht.
Deren Wahrheitsgehalt entspricht dem Wahrheitsgehalt von Worten von
Kreisaufsehern &
Co.<<
Habe ich mir zu Herzen genommen, lieber Ottonio!
Nachdem ich es vor langer Zeit das bestellt hatte (hatte dadurch keine
Möglichkeit gehabt
es zuvor anzusehen), habe ich mir dies angesehen und festgestellt, dass das
weggeworfenes
Geld gewesen ist! :-(
Man macht so seine Erfahrungen damit, und ich hoffe, ich habe meine Lektion
dabei gelernt.
Inzwischen wollte ich es sogar wegschmeißen, aber als objektiver Betrachter, der
auch
damit anderen helfen möchte, verstaub das auf meinem Schrank. Hole es nur
heraus, wenn
ich es brauche (wie z.B. heute)…
Liebe Grüße!
Verfasser: Frank
Hallo Jürgen
>ich glaubte zu träumen. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Warum ist
>das noch nie in einer Versammlung zur Sprache gekommen. Sind diese Bildnisse
Zufall,
oder wirklich mit Absicht produziert? Ich kann es kaum fassen!!!
wenn ich darüber nachdenke, wird mir nicht ganz klar, wofür solche
"unterschwelligen"
Bilder gut sein sollen. Daß jemand durch irgendwelche Muster beeinflußt wird,
die man erst
bei Drehen und genauem Hingucken und etwas Phantasie ausmachen kann, glaube ich
nicht.
Wenn die Bilder Absicht sind, soviel ist klar, spielt derjenige, der sie
eingefügt hat, in jedem
Fall mit der Möglichkeit der Entdeckung.
Motivsuche: Am ehesten könnte ich mir noch vorstellen, daß es sich um Personen
aus der
Illustrationsabteilung handelt, die zwar noch ihren Job machen, aber denen es
letztlich egal
ist, ob sie irgendwann herausgeworfen werden. Und nun gucken, was sie so alles
unterbringen können, ohne aufzufallen. Andererseits glaube ich, daß bei der WTG
die Seiten
der Kritiker durchaus wahrgenommen werden. Und wenn man Hinweise auf solche
grafischen "Scherze" bekommen hätte, dann hätte man den Leuten doch bestimmt auf
die
Finger gesehen?
Zu einem spiritischen Hintergrund paßt es für mich nicht, denn warum sollten
solche Leute
mit der Möglichkeit ihrer Entdeckung kokettieren?
Gruß,
Frank
12) de Ruiter's Buch aus dem Jahre
2006
Sage mir mit wem du umgehst - und ich sage dir wer du bist.
Wendet man diese Erkenntnis auch auf den Herrn de Ruiter an, so ist allein schon
die Verlagsreklame mehr als aufschlussreich, welcher der Verlag der
Ewiggestrigen, der sich zwar sich nicht so nennt (offiziell will er je "Pro fide
catholica" sein), einem weiteren Machwerk des Herrn de Ruiter (in deutscher
Sprache) beilegt. Diese Verlagsreklame mal als Faksimile.
Noch eine weitere Beobachtung. Wissenschaftliche
Bibliotheken pflegen zumindest in Auswahl, wichtige (für ein Sachgebiet
wichtige) Bücher zu erwerben. Checkt man unter diesem Aspekt mal diesen Verlag
durch, was ist von seinen Angeboten dort vorhanden, macht man eine weitere
Erfahrung (die man zwar schon vorher erahnen konnte, die aber trotzdem
ausdrücklich festgestellt sei). Für wissenschaftliche Bibliotheken ist das
Angebot dieses Verlages weitgehend uninteressant. Vielleicht mit einer Ausnahme
die noch genannt sei. In Berlin gibt es es an der dortigen Technischen
Universität, ein Zentrum für Antisemitismusforschung. Und dieses Institut
sammelt in der Tat vieles aus der Nazizeit, was diesem Bereich zuortbar ist (hat
vielleicht mit eine der umfänglichsten Sammlungen dazu). Und siehe da. Auch
etliches aus dem in Rede stehenden Verlag ist auch dort vorhanden, als so
ziemlich einzigster relevanten wissenschaftlichen Bibliothek (ausgenommen
vielleicht noch die Deutsche Bibliothek Frankfurt/M./Leipzig). Die aber sammelt
aus Gründen angestrebter Vollständigkeit. Nicht aber wie im Falle des Zentrums
für Antisemitismusforschung, aus Gründen der Thematik.
Schon allein dieser äußere Umstand schockiert!
Auch das in der Verlagsreklame an oberer Stelle genannte Verteidigungs-Elaborat
über die "Protokolle der Weisen von Zion" spricht Bände. Diese Hetzschrift
verteidigt also dieser Verlag. Und nicht als ein Hetzer ist auch sein Autor
Robin de Ruiter.
In seiner Danksagung findet sich denn unter anderem auch der Name des Fritz
Springmeier, und mich verwundert's nicht, auch des Darek Barefoot. Die
Verschwörungstheoretiker aller Länder haben sich da offenbar gesucht und
gefunden.
Herr Springmeier etwa kommt bei de Ruiter auch mit dem
nachfolgenden Statement zu Wort:
"Dem Forscher Fritz Springmeier zufolge hatte nicht nur Russell, sondern auch
der 1992 verstorbene Präsident der WTG Frederick Franz einen Speisenvorkoster.
Es liegt nahe, daß Russells Speisenvorkoster nicht sonderlich gut aufgepaßt
hatte. Seine treuen Anhänger berichten, Gift in seinem Essen sei die
Todesursache gewesen. Um das Verbrechen zu vertuschen, habe man den Leichnam
schon unterwegs abtransportiert, um ihn so bald wie möglich einbalsamieren zu
können."
Gerichtsverwertbare Beweise für diese abenteuerliche These,
werden, man ahnt es schon, selbstredend nicht geliefert. Es wird einfach
behauptet. Der doofe Leser wird das schon "schlucken"!
Um das Maß an unbewiesenen Behauptungen voll zu machen,
behauptet de Ruiter weiter:
"Noch beeindruckender ist der Fall, in dem er (Rutherford) von einem
befreundeten Anhänger öffentlich beschuldigt wurde, ein Kabarett besucht zu
haben, wo nackte Frauen auftraten."
Schon mal da einen Gedankenstrich ziehend. Das Traktat des
W. Niemann, indem Rutherford im vorgenannten Sinne beschuldigt wurde, kenne ich
zufällig auch. Aber dort ist von "halbnackten" Damen die Rede in einer
Aufführung "Artist and Models". Wie man sieht, reicht das de Ruiter offenbar
nicht aus. Er legt wert darauf den Bekleidungsumfang weiter zu reduzieren. Wenn
er sich schon da, solche sachlich nicht begründete Freiheiten herausnimmt, was
soll man dann wohl von seiner übrigen "Glaubwürdigkeit" halten?
Weiter geht es im de Ruiter-Zitat:
"Auch mußte man feststellen, daß Rutherford, obwohl verheiratet, sich eine
ständige Geliebte namens Bonnie Boyd hielt, die mit ihm in der Residenz von San
Diego lebte. Genauso unterhielt er Beziehungen zu Vera Peal, die ihn öfters auf
seinen Europareisen begleitete. Rutherford hatte viele Frauen. Nie verbrachte er
seine Zeit mit seinem Sohn und seiner Ehefrau Mary, die ebenfalls in Kalifornien
wohnten. Bemerkenswerterweise ist auch der Tod des Richters im Jahre 1942 nicht
eindeutig geklärt. Obwohl die Zeugen Jehovas behaupten, er sei eines natürlichen
Todes gestorben, wird daneben von Selbstmord geredet. Zudem erklären manche, daß
er erwürgt aufgefunden, somit ermordet worden sei. Auf dem - überraschenderweise
von seiner ständigen Geliebten Bonnie Boyd unterschriebenen - Totenschein des
Richters ist "Harnsäurevergiftung" als Todesursache angegeben."
Und Herr de Ruiter, wie steht es mit den Beweisen
(dokumentarischen Beweisen) für ihre doch sicherlich schwerwiegenden Anwürfe?
Danach darf man offenbar nicht fragen. Man hat einfach zu "glauben" was de
Ruiter undokumentiert, behauptet.
Dieser Herr Springmeier springt einem bei de Ruiter noch
mehrfach unangemehm ins Auge. Etwa wenn er ihn mit den Worten bemüht:
„Desgleichen zitiere ich den Rechercheur und Autor Fritz Springmeier: 'Es ist
bedrückend, zu sehen, wie oft die psychologischen Methoden der WTG Verwirrung
stiften und sich in einen Alptraum verwandeln. In Zaire, dem früheren Kongo, gab
es in den 20er und 30er Jahren Anhänger der Sekte, die sich 'Watchtower Movement'
(Wachtturm-Bewegung) nannten. Sie hatten offensichtlich die Lehren falsch
interpretiert und meinten, Gott verlange von ihnen, alle Nicht-Mitglieder der
Sekte zu töten.' Viele Menschen wurden daraufhin umgebracht! Die
Wachtturm-Führung in Brooklyn behauptet diesbezüglich, man bringe die Zeugen
Jehovas fälschlich mit den damaligen Praktiken der 'Wachtturm-Bewegung' in
Verbindung. Es erhebt sich jedoch die Frage: Wie kamen die Eingeborenen dieses
afrikanischen Landes zu dieser Zeit dazu, sich den Namen der WTG zuzulegen?"
Da offenbart das Duo Springmeier - de Ruiter wieder einmal
seine totale Inkomptenz. Zum Thema „Kitwala" existiert seit 1967 eine profunde
Studie von Hans-Jürgen Greschat. Da ist alles bis ins Detail aufgearbeitet.
Zudem waren die Mordfälle einer Person zuortbar (Mwana Lesa). Es ist übelste
Brunnenvergiftung hieraus pauschalisierte Thesen abzuleiten, wie das seitens des
Ignorantenteam Springmeier - de Ruiter der Fall ist.
Kürzlich kam bei einer Podiumsdiskussion, Zeugen Jehovas
bezüglich (das zweite Raymond Franz-Buch in deutscher Sprache betreffend) auch
das Stichwort Freimaurerei mit hoch. Und die dortigen "Jünger des Robin de
Ruiter" hatten mit ihrer Fragestellung offenbar das eine Ziel, diese abstruse
These doch möglichst auch aus dem Munde eines Raymond Franz bestätigt zu
bekommen. Und welcher Katzenjammer für sie. Raymond Franz tat ihnen diesen
Gefallen nicht!
Das alles ficht die Verschwörungstheoretiker und ihre Gurus
(in diese Kategorie ordnet sich ja auch de Ruiter mit ein) nicht sonderlich an.
Verschwörungstheorie ist eben nur simpler Glaubensersatz, Made Eigenbau mit
historischen Wurzeln eben. Und eine dieser historischen Wurzeln ist eben, dass
Julius Streicher, vom Internationalen Militargerichtshof im Jahre 1946 zum Tode
verurteilt wurde, in seiner Verteidigung für sein Hetzblatt "Der Stürmer" eben
auch auf antisemitische Äußerungen von Martin Luther verweisen konnte. Mehr aber
noch auf die katholische Kirche, die zeitgenössisch zum Holocaust zu schweigen
pflegte (Rolf Hochhuth hat es unter anderem thematisiert). Inzwischen aber haben
die antisemitischen Katholiken ihre Sprache wieder gefunden. Und in einem
solchen Umfeld publiziert der Herr de Ruiter!
Die wundersame Wandlung der NPD war gelegentlich schon mal
das Thema von Politik-Magazinen im Fernsehen. Da gibt es doch das auf den ersten
Blick verwunderliche Faktum zu registrieren, dass sowohl "Linke" als auch NPD
ein gemeinsam beackertes Feld für sich entdeckt haben. Den Anti-Amerikanismus.
Und siehe da. Auch Herr de Ruiter stößt mit in das Horn, indem er schon als
Buchtitel wissen läßt. "Die Zeugen Jehovas zwischen US-Politik, Zionismus
und Freimaurerei".
Wie das so mit Verschwörungstheorien ist. Sie enthalten in
der Regel einen Kern. Der aber ist völlig verzerrt dargestellt und schlimmer
noch, mit nicht hinnehmbaren Tendenzen kombiniert. Im Falle NPD: Verklärung des
Nazismus. Im Falle "Pro fide catholica" Zurück ins Mittelalter. So die dortige
(de facto - nicht de jure) Parole. Und in diesem Sumpf, kocht auch Herr de
Ruiter wieder einmal, sein "Süppchen".
Das traurige und bedenkliche dabei ist zudem noch. Er wäre
wohl auch für die "Bild-Zeitung" geeignet. Wissenschaftliches Forschen? Nee -
das ist nicht "sein Bier". Einfach bloß Schlagzeilen liefern. So macht es doch
die "Bild-Zeitung" und so macht es auch ihr gelehriger Schüler Robin de Ruiter.
Und schlimmer noch. Es gibt tatsächlich welche (die genannte Franz-Veranstaltung
ist auch Beleg dafür), die mit Auseinandersetzungen, die das
Bild-Zeitungs-Niveau übersteigen, überfordert sind. Sie mögen tatsächlich nur in
den Kategorien der "Bild-Zeitung" zu denken. Und da kommt dann einer wie de
Ruiter und holt sich genau auf diesem "Niveau" ab. Das ist das eigentlich
tragische an der ganzen Sache.
Noch einige Details zum de Ruiter'schen Elaborat.
So weis er seine Leser beispielsweise mit folgendem zu
"beeindrucken"
"Der Gründer der Vorgänger der Zeugen Jehovas war Charles Taze Russell. Er wurde
am 16. Februar 1852 in der Nähe von Pittsburgh, Pennsylvania, geboren. Russell
war Nachkomme der jüdischstämmigen Familie Rössel, die im 17. Jahrhundert in
Deutschland lebte. Die Familie änderte ihren Nachnamen in Russell, als sie nach
Schottland auswanderte. Später übersiedelte sie zusammen mit vielen anderen
Familien nach Irland."
Angeblich soll Duane Magmani diese These auch geäußert
haben. Wo, mit welcher Begründung, bleibt wie so vieles bei de Ruiter im Nebel
hängen.
Wie auch immer. Gerade mit solchen Konstruktionen haben die Nazis etwa, die
Zeugen Jehovas in der Ecke der Juden gestellt. Wenn schon solch anfechtbare
Thesen aufgetischt werden, dann wäre es auch angezeigt, Reflexionen darüber
anzustellen, wie sich denn die Nazis zu Thesen dieser Art verhielten. Das
allerdings, sucht man vergebens bei de Ruiter.
Grundsätzlich hat man beim lesen den Eindruck. De Ruiter
konsultiert das Internet. Kaum eine "reißerische" Meldung von "InfoLink" (alt),
die er sich entgehen ließ. Im InfoLink (alt) gab es ja auch eine ständige Rubrik
"Gerüchte" da schöpft denn auch de Ruiter daraus und dass nicht zu knapp. Wie
das so mit Gerüchten ist. Vielfach enthalten sie einen Kern. Nicht selten sogar
einen Wahrheitskern. Ihr "Schönheitsfehler" besteht aber darin, dass sie eben
nicht ausreichend dokumentenmäßig abgesichert sind. Das sie wohl im Sinne der
Meinungsäußerung im Falle eines Gerichtsverfahrens, als zulässig anerkenntlich
sind. Jedoch nicht im Sinne einer Tatsachenbehauptung. Tatsachenbehauptungen
müssen dokumentenmäßig hieb- und stichfest belegbar sein.
Inwieweit de Ruiter das Gebiet Meinungsäußerung verlassen
und sich auf das Glatteisgebiet Tatsachenbehauptung schon begeben hat, sei jetzt
nicht bewertet. Jedenfalls mangelt es an den Status der Meinungsäußerung kaum
verlassendes, aber aus dem Internet herausgefischtes, bei ihm nicht.
Anders herum formuliert. Wer bereits Internetnutzer ist, braucht de Ruiter
eigentlich nicht. Man kannte das alles ja schon, was er da zum xten Mal neu
auftischt.
Sei es nun, dass Henschel mit Diplomatenpass gereist sein soll. Das die WTG
versuchte in China ein Fuß in die Tür zu bekommen und andere "Erschröcklichkeiten"
mehr.
Beim Thema Freimaurerei lese ich bei de Ruiter (S. 41)
erneut den skandalösen Satz
"Die Logenbrüder erschrecken immer noch, wenn man die Rede auf Gabriel Jogand
Pages, besser bekannt als 'Leo Taxil' bringt ..."
Mit diesem Aspekt hatte ich mich schon vor Jahren,
namentlich auch bezogen auf die Person de Ruiter, auseinandergesetzt. Wie man
sieht resonanzlos. Vielleicht (das sei eingeräumt) übersteigt diese
Auseinandersetzung das sehr begrenzte "Fassungsvermögen" der
"Bildzeitungs-Gebildeten".
Auch der von alten und neuen Nazis geschätzte "Schinken" "Occult
Theocracy" taucht bei de Ruiter wieder als vermeintliche Beweisquelle mit auf.
Wie gehabt.
Der nächste seiner "Streiche" besteht im aufwärmen des
Bibelforscherprozesses von 1924 mit seinem Anliegen, die Bibelforscher zu
bezichtigen, sie seien "fremdfinanziert" (namentlich von Juden und Freimaurern).
Für jeden Forscher, der diesem Namen zu recht trägt, ist der Fall
"ausgestanden". Nicht aber wohl für die Bildzeitungs-Überschriften-Duplizierer
von der "Güte" eines Robin de Ruiter. Abgestandener Kaffee wird auch nichts
deshalb "besser", weil ihn de Ruiter nunmehr anstatt auf einem Elektroherd, als
"neuestem Schrei" auf einem zünftigen Katalytofen zu erwärmen sucht. Das Gesöff
das dabei herauskommt ist bei beiden Erhitzungsformen: Ungenießbar!
Ein Blick nach dem Iran und nach Palästina zeigt, da ist
namentlich in Sachen Israel einiger Sprengstoff vorhanden. Die USA-Politik in
Sachen Israel war und ist alles andere als "selbstlos". Die einen verklären
Israel biblisch. So auch die frühe WTG-Bewegung. Die anderen wollen es mit dem
Koran ins Meer jagen. Metaphysische Verklärungen, gleich in welcher Richtung,
sind da alles andere als "hilfreich". Das Neonazis und derzeitige iranische
Machthaber sich gegenseitig "entdeckt" haben, pfeifen doch die Spatzen von den
Dächern. Das in diesem speiüblen Katzenkonzert nun auch "Pro fide catholica" und
de Ruiter mit eine Soloeinlage bietet, macht die ganze Sache auch nicht
"besser". Unakzetabel ist sowohl die Ansicht christlichen Dogmatiker die da
Israel metaphysisch verklären, weil sie es als vermeintlich wesentliche Stütze
ihrer von der WTG gar nicht mal so weit abweichenden Eschatologie benötigen, als
auch ihre metaphysisch (und materiellen) Widerparte sowohl im vermeintlich
"christlich" wie auch im islamistischen Bereich. Natürlich kann man nachweisen.
Die frühe WTG war massiver Zionismusbegünstiger. Und diese Nachweismöglichkeit
läßt de Ruiter sich auch nicht entgehen. Der entscheidende Punkt ist aber doch
wohl der. Das ist inzwischen Geschichte. Die gegenwärtige Position der WTG zu
diesen Fragen ist eine andere. Das aber, müsste dann ebenfalls ausreichend
deutlich, mit erwähnt werden. Genau das aber tut de Ruiter nicht. Schon die
reißerische Titelwahl dokumentiert dieses Zerrbild. Was haben denn heutige
Zeugen Jehovas mit "Zionismus" noch zu tun? Nichts!
Seine dankbare Leser-Klientel aus dem Lager der Neonazis
ist doch ohnehin zu wichtigen Relativierungen unfähig. Geschichtskenntnisse
bezogen auf die ZJ-Geschichte haben die doch ohnehin nicht. Die "verstehen doch
immer bloß Bahnhof". Und dann lesen die so Unterbelichteten bei dem de Ruiter.
Aha die "Zeugen sind also Judenknechte". Das ist doch das, was bei denen dann
"hängen bleibt". Und das es "hängen bleibt" dafür sorgt schon de Ruiter, da er
in der Tat die Fähigkeit hat, auf deren niedrigem "Niveau" zu kommunizieren. Was
stört es da diesem Konjunkturschreiberling, das wirklichen Sachkennern bei
seinem Zerrbild, immer wieder ein Gefühl überkommt: das des Kotzens!
Das Uraniabuch mit seinen Tendenziositäten, wird von de
Ruiter erneut in dem Sinne bemüht. Man fragt sich, hat er überhaupt die weitere
deutsche Sekundärliteratur, die nach dem Erscheinen seines ersten deutschen
ZJ-Buches noch herauskam, in irgend einer Form zur Kenntnis genommen? Offenbar
nicht. Über weite Strecken wiederholt er nur das (etwas modifiziert), was er
bereits 1995 sagte.
Zu den "Seichtheiten" gehört im Gefolge von Barefoot und
Co, auch die fragwürdigen Ausdeutungen von WTG-Bildern, indem ihnen ein Sinn
unterstellt wird, den ihre Zeichner und Publizierer mit Sicherheit nicht hatten.
Das ich diesbezüglich eine grundsätzlich andere Meinung als die Genannten habe,
ist wohl zur Genüge bekannt.
Eine Kostprobe seiner diesbezüglichen Kaffeesatz-Lesekunst
So schreibt er auf S. 150:
"Auf Seite 59 des Buches 'Offenbarung - Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe'
(1988) sieht man einen 'römischen' Schlüssel mit einem 'E', der mit drei
Stiften, d. h. der Eindringlichkeitsnummer '3' versehen ist; es handelt sich
also um einen 'super-satanischen' Schlüssel."
De Ruiter bietet das dazugehörige Bild nur in schwarz-weiss an (passend zu
seinem Geisteszustand). Wir hatten es hier kürzlich auch in Farbe.
Bilde sich jeder seine eigene Meinung dazu
Um ein abschließendes Wort zu finden. Wen "erreicht" de
Ruiter eigentlich mit seiner neuen Schrift? Nun, sicherlich die, welche, ohne
auch nur eine Zeile von ihm gelesen zu haben, schon im voraus wussten. Das mit
den Zeugen "ist Scheiße auf der ganzen Linie". Sind diejenigen von ihrem
"Niveau" her noch "Bildzeitungs-Gebildet" haben sich dann die geeigneten Partner
gesucht und gefunden.
Wer indes sich mit diesem fragwürdigen "Niveau" nicht
zufrieden gibt. Dem de Ruiter zu "empfehlen" wäre dieselbe Empfehlung wie die
zum "Harakiri". Insofern ist de Ruiter zugleich auch ein Prüfstein, wie es denn
um die eigene Bildung bestellt ist. Wer sich mit de Ruiter konform sieht. Mit
dem indes sehe ich mich nicht konform!
13) "Gequirlte Scheisse"
In Frankreich wurde jenes Pamphlet (von einem seriösen Buch rede zumindest ich
lieber nicht) verboten.
Interessant auch diese Angabe, die mich von der Sache her ja auch nicht
sonderlich verwundert.
Nun offenbar meint aber der herausgebende Verlag, just auch diesen Umstand als
Werbeargument verwenden zu können.
Und in seiner Werbestrategie geht er gar soweit, mittels fragwürdigen Methoden
zu agieren.
Weshalb fragwürdig?
Nun es wäre wohl fast einen Präzendenzfall wert, mal zu testen, ob man denn
gesetzlich verpflichtet ist, ein im Jahre 1999 (also vor zehn Jahren, die
damalige Rechnung habe ich noch vorzuliegen. Rechnungsdatum vom 26. 7. 1999).
Ob man also zehn Jahre später nach diesem Kauf, noch verpflichtet ist, ein
ähnliches Buch käuflich abzunehmen, dass man zudem nicht bestellt hat?!
Im Vorfeld jener Sendung aus dem Jahre 2009, versandte jener Verlag zwar vorab
eine Rechnung.
Jedenfalls habe ich jenes Buch n i c h t im Jahre 2009 bestellt, und besagte
2009er Rechnung auch nicht beantwortet wozu ich nach meiner Einschätzung auch
überhaupt nicht verpflichtet bin.
Sollte also jemand dem ähnliches widerfährt, zu dem Resultat kommen; er
bezahle jenes 2009er Buch nicht, da er es nicht bestellt habe.
Ich fürchte für den Verlag, er hat dann wohl nicht die „besten Karten."
Wenn ich jenes 2009er Buch also behalte und bezahle, dann deshalb, weil mir
sein Autor ein Begriff, und vor allem ein Zerriss wert ist.
Die Rede ist also von einem Pamphlet dass von „13 satanischen Blutlinien"
faselt.
Lediglich der Untertitel hat sich nun bei diesem sogenannten Band 2 verändert.
Redete selbiger 1999 von der „Ursache vielen Elends und Übels auf Erden"; so
nunmehr 2009 von „das Ende der Freiheit der Völker nähert sich".
Und noch etwas ist anders geworden.
2009 wird ausdrücklich auf dem Titelblatt noch ein „Co-Autor Fritz
Springmeier" genannt.
Ich für meine Person würde das etwas anders definieren.
Und zwar so. Springmeier ist der eigentliche Autor (Ideenlieferant) und seine
„Papagei" welcher das auch in deutscher Sprache „ausspuckt", nennt sich „Robin
de Ruiter.
Was haben genannte Herren zu bieten?
Nur eines vor allem:
Verschwörungstheorien en gros.
Verschwörungstheoretiker gibt es nicht erst seit heute. Zwei geschichtlich
relevante Namen auf die das auch zutrifft, seien noch genannt.
Der Weltkriegsgeneral Erich Ludendorff
Und sein „Trommler" Adolf Hitler, welcher dann diesen Ludendorff in den
Schatten zu manovrieren vermochte.
Wer sich in der Nachbarschaft eben genannter beider Herren wohl fühlt mag das
ja vielleicht so halten. Ich jedenfalls lege Wert auf Distanz auf der ganzen
Linie. Sowohl bei den geschichtlichen Herren als auch ihren neuzeitlichen
(partiellen) Wiederkäuern.
Nun muss man ja wohl die Einschränkung machen, namentlich wenn auch der Name
Hitler genannt wird, dass durchaus differenziert werden muss zwischen seinem
Verschwörungstheoretischem Weltbild und seiner tatsächlichen Realpolitik, die
er dann praktizierte.
Heutige Verschwörungstheoretiker haben nur selten die Chance, auch jenen
verhängnisvollen Status zu erreichen, der dem Hitler möglich war.
Thema ist also keineswegs eine „Identifizierung" der Hitlerschen
„Realpolitik", mit den Verschwörungstheoretikern der Gegenwart. Schon aus dem
Grunde nicht, dieweil die ja kaum solche Machtpositionen besitzen, wie sie der
Braunauer dann besass. Und der Braunauer war dann ja Parteichef. Das aber kann
man wohl kaum von einem der Neuzeitlichen sagen.
Es geht also primär um das Weltbild, welches den Verschwörungstheoretikern in
Vergangenheit und Gegenwart, zu eigen ist.
Dieser Differenzierung kann man selbst in diesem Pamphlet begegnen, wenn man
dort (S. 14) auch die Schutzbehauptung vorfindet:
„In rechtsextremen, revisionistischen und antisemitischen Kreisen wird
behauptet, einige der herrschenden Sippen seien jüdischer Herkunft. Sie
sprechen daher von einer jüdischen Verschwörung. Das ist natürlich Unsinn! In
der herrschenden Elite gibt es Katholiken, Protestanten, Muslime, Buddhisten
und viele andere Bekenntnisse."
Wie man sieht, heutige Verschwörungstheoretiker vermeiden die Engführung auf
„die Juden", die zweifelsohne den Braunauer noch beherrschte.
Noch eine Differenzierung gilt es zu machen. Ruiter/Springmeier sind
sicherlich nicht die „einzigsten" neuzeitlichen Verschwörungstheoretiker. Man
kann im gleichem Atemzug etwa auch den „Jo Conrad" benennen.
Letzterer „glänzte" denn auch mal mit dem Fragesatz:
"Überhaupt irgendwie scheint die Erlösung durch Jesus am Kreuz ja nicht ganz
geklappt zu haben. Oder woran merkt man, daß die Menschheit erlöst worden ist?
An der Inquisition, den Kreuzzügen, dem Holocaust, Vietnam, Jugoslawien …"
Ein solches Votum tendiert ja nun eindeutig in Richtung Atheismus. Ähnliche
Aussagen wird man bei Ruiter/Springmeier nicht vorfinden.
Statt dessen wird dort plakatiert (Kapitel 23) nur der Glaube könne retten!
Retten offenbar vor allem den Kontostand dieser Herrschaften.
Letztere versuchen also im Gegensatz zu „Jo Conrad" auf der kirchlichen
Schiene zu fahren. Das macht Jo Conrad sicher nicht.
Nun wird man also lediglich nur noch fragen können. Wer denn von den heutigen
Verschwörungstheoretikern, die grösere Marktmacht zu entwickeln vermag.
Die „Jo Conrad" und Co?
Oder die gewissen kirchlichen Kreisen einen „Diener" machenden Ruiter/Springmeier.
Also definiert sich der Dissenz letztendlich dahingehend, welche Richtung der
Verschwörungstheoretiker die größere Marktmacht hat.
Was für die Zeugen Jehovas das imaginäre „Harmagedon" ist, dass ist für Ruiter/Springmeier
ebenfalls „ein erbitterter Kampf zwischen göttlichen und satanischen Mächten"
(S. 28).
Womit wir wieder an dem Punkt angelangt wären.
Der eine offeriert
„Gequirlte Scheisse der Farbe lila".
Der andere selbige der Farbe braun.
Nun muss man wohl dahingehend urteilen, die der Ruiter/Springmeier tendiert in
der „Farbtönung" wohl eher in Richtung lila. Das braune kann man eher bei der
skizzierten Konkurrenz vorfinden.
Wobei sich allerdings auch der Eindruck ergibt.
Beide Farbnuancen sind nicht homogen. Man kann beim näheren Hinsehen auch
Farbsprengel der anderen Art registrieren.
Egal welche Farbe. Letztendlich offerieren jene Herrschaften alle nur
„gequirlte Scheisse" und bilden sich gar noch was darauf ein!
August Bebel prägte mal das Bonmot:
Der Antisemitismus sei der Sozialismus des dummen Kerls.
Wie bereits registiert. Die Engführung auf den Antisemitismus gilt so wohl
nicht mehr.
Der übrige Teil genannten Bonmots wohl dafür um so mehr!
Verwiesen sei nur auf das Schreckgespenst der „Illuminaten", dass auch in
diesem Pamphlet fröhlichsten Urstand feiert.
Etwa auch mit der Aussage, wo man geneigt ist die Charaktaterisierung als
„Farbe lila" wieder zurückzunehmen, und statt dessen lieber von „Farbe braun"
zu reden.
Etwa wenn man (S. 109) auch den dubiosen Satz zu lesen bekommt:
„Die Judenverfolgung in Deutschland eröffnete den Illuminaten ganz neue
Möglichkeiten für ihren Plan einer massenhaften Übersiedlung deutscher Juden
nach Palästina."
Oder auch den Satz (S. 147):
„Die Illuminaten, die Hitler an die Macht brachten ..."
Die Unterstellungen im 16. Kapitel überschrieben „Hitler und die Gründung des
Staates Israel" wären es in der Tat wert, juristisch analysiert zu werden, ob
sie denn wirklich noch durch die Meinungsfreiheit abgedeckt sind. Oder ob sie
nicht darüber hinausgehende Tatbestände erfüllen!
Kapitel 17 dann überschrieben „Der neue Antisemitismus". A ja von was reden da
diese Herrschaften? Vielleicht gar von sich selbst!
Kapitel 18 überschrieben
„Adolf Hitler: Eine Familienangelegenheit".
Wiederum provoziert auch das die Frage;
Wovon reden diese Pamphlet-Herrschaften eigentlich ...?
Und dann vergleiche man mal, wie seriöse Forscher besagte Illuminaten
einschätzen.
Wer es noch nicht ahnte, auch der „11. September 2001" eines der
Lieblingsthemen heutiger Verschwörungstheoretiker, kommt selbstreden als
eigenes Kapitel (Kapitel 19) mit vor. Mehr noch, selbst die Vogelgrippe kommt
in diesem Pamphet mit vor (S. 76f.)
Dabei wiederum eine Impfgegnerische Tendenz aufweisend (S. 77).
Nun kommt unsereins das Thema Impfgegnerschaft nicht unbekannt vor. Es ist
schon bemerkenswert, was für Kapriolen sich da so alles offenbaren!
Die Klugscheisser Ruiter/Springmeier meinen da beispielsweise zu wissen:
„Die Hauptursache für die Entstehung von Krebs sind krebserregende Stoffe, die
durch Impfungen in den Blutkreislauf gelangen konnten."
Von dieser „Qualität" sind dann wohl auch etliche andere Passagen dieses
Pamphlets.
de Ruiter zum Thema Aids
Der unseriöse Verschwörungstheoretiker Robin de Ruiter verbreitete in
seinem noch weitaus unseriöseren Machwerk mit dem Titel "Die geheime
Macht hinter den Zeugen Jehovas" sich auch zum Thema der
Immunschwächekrankheit Aids.
In selbigem Elaborat wird ja auch die faschistische Bibel "Protokolle
der Weisen von Zion" als "reputierliche" Quelle benannt und zitiert.
Insofern ist die Tragik im Falle de Ruiter nicht so sehr bei selbigen
zu sehen.
Weitaus schlimmer ist, dass er auch noch "Steigbügelhalter" gefunden
hat und wohl noch findet.
Die allerdings bewerte ich noch schärfer. Die sind auf Grund ihrer
Dummheit - nochmals zum Mitschreiben Dummheit - der eigentliche
Krebsschaden (auch im Ex-ZJ-Bereich zu "bewundern").
Kehren wir zur de Ruiter'schen Aids-These zurück.
Siehe da, selbiger meint sogar eine These die da wohl auch auf dem
Markt gehandelt wurde, zurückweisen zu sollen. Und zwar die These,
Zitat:
"Eine der lächerlichsten Theorien über die Ursache von AIDS, die eine
Zeitlang sogar emstgenommen wurde, war die Theorie des "Afrikanischen
Affen". Man stellte fest, daß eine AIDS-Infektion zuerst dort auftrat,
wo ein Mensch in Afrika von einem Affen gebissen worden war, der
Träger des AIDS-Virus war. Auch wurde behauptet, ein an AIDS
erkrankter Affe sei von Menschen gegessen worden. Anderswo hieß es
sogar, ein Mensch habe sexuelle Beziehungen mit einem AIDS-infizierten
Affen gehabt. Dieser Afrikaner habe dann die Infektion auf einen
weißen Nordamerikaner übertragen, mit dem er homosexuelle Kontakte
gehabt habe, und der Amerikaner wiederum habe sie an die
nordamerikanischen Homosexuellen weitergegeben."
Und jene eben zitierte These, ist selbst einem de Ruiter zu
ungeheuerlich, so dass er sie sich nicht zu eigen macht, und dass will
ja schon einiges bedeuten. Es gibt doch ansonsten nicht viel
Ungeheuerliches, was man nicht auch bei de Ruiter als dort verkaufte
"Wahrheit" registrieren kann.
Das aber dann wohl nur aus dem Grunde, weil de Ruiter meinte, in
Sachen Aids "besseres" gefunden zu haben.
Und er macht da aus seinem Herzen auch keine Mördergrube, sondern
stellt den Unterbelichteten, die ja bekanntermaßen seine Hauptklientel
darstellen, in seinem Buche dieses vermeintlich "bessere" zu diesem
Thema, gleich in der Form einer andernorts entlehnten Karikatur vor.
Bei de Ruiter auf Seite 100 zu "bewundern".
Er lässt es aber nicht nur bei dieser Karikatur bewenden, sondern
hat auch noch zusätzlichen "erläuternden" Text dazu. Da kann man bei
ihm beispielsweise auch lesen:
"Die Zeitung "The Patriot" von New Dehli schrieb am 4. Juli 1984:
"AIDS ist ein Mittel zur chemisch-biologischen Kriegsführung, das im 'Chemical
Biological Warfare Laboratorium' der Armee der Vereinigten Staaten in
Fort Detrick bei Frederick, Maryland, hergestellt worden ist."
Im New Yorker "Native" wurde der Brief einer anonymen Person
abgedruckt, die angab, im vorgenannten Labor von Fort Detrick
gearbeitet zu haben. Der Briefschreiber behauptete, der Virus sei
Homosexuellen aufgrund eines geheimen Regierungsbeschlusses gezielt
eingeimpft worden, um sie mit AIDS zu infizieren. Das Projekt nannte
sich ihm zufolge "Operation Firm Hand" ("Operation Harte Hand").
Die russische Zeitung "Literatumaja Gazeta" wiederholte am 30. Oktober
1985 die oben zitierten Behauptungen des indischen "Patriot".
Die Regierung der Vereinigten Staaten dementierte natürlich sofort,
indem sie behauptete, es handele sich um antiamerikanische Propaganda.
Wenn jedoch der AIDS-Virus wirklich künstlich im Labor erzeugt worden
war und man die Homosexuellen als Sühneopfer auserkoren hatte, wie
brachte man ihn unter diese Leute?
In dem Buch "Secret & Suppressed. Banned Ideas & Hidden History",
herausgegeben von Jim Keim, erklärt G.J. Krupey, daß sich die Antwort
möglicherweise hinter einer Aktion des Nationalen
Gesundheits-Instituts der USA gegen Hepatitis B verbirgt, die im
November 1978 in New York ihren Abschluß fand."
Das ist so eine These, die der de Ruiter dazu präsentiert. Zwar nicht
auf seinem eigenen Mist gewachsen, gleichwohl kräftigst von ihm
kolportiert.
Es geht dann weiter bei ihm noch mit der Aussage:
"Es kursiert das Gerücht",
(hier ist wohl schon eine Zitatunterbrechung angesagt).
Wann immer Gerüchte auf dem Markt sind, man kann fast darauf warten,
auch de Ruiter wird sie sich zu eigen machen, zumindest präsentieren,
mit vielleicht ein paar abschwächenden Floskeln garniert. Das war es
dann aber auch schon).
Weiter im de Ruiter-Zitat:
"daß viele neue Krankheiten wie z.B. eine neue Art von Tuberkulose,
die resistent gegen Antibiotika ist, eine ganz neue Art von Cholera,
ein neuer, tödlich verlaufender Typ einer Streptokokkeninfektion, das
neue tödliche hämorrhoische Fieber, der "Hantavirus", der kürzlich in
den Vereinigten Staaten aufgetaucht ist, und schließlich AIDS in
Laboratorien entwickelt wurden - nicht nur, um die Menschheit in einem
Zustand der Unruhe und Angst zu erhalten, sondern auch, um das
Bevölkerungswachstum auf unserem Planeten zu reduzieren.
1986 gaben die Experten für Virologie und Mikrobiologie Jacob und
Lilli Segal eine 52-Seiten-Broschüre mit dem Titel "AIDS, ein in den
USA hausgemachtes Übel, nicht eingeführt aus Afrika" heraus, die in
den afrikanischen Ländern englischer Amtssprache verbreitet wurde.
Jacob Segal behauptete später, er habe am 10. Oktober 1986 Besuch von
zwei Agenten des CIA bekommen. Sie sollen sehr besorgt darüber gewesen
sein, daß die AIDS-Herkunfts-Lüge aufgedeckt werden könnte. Das State
Department räumte daraufhin ein, zwei Personen zu
den Segals geschickt zu haben, aber nur, um sie auf die (angeblichen)
Irrtümer ihrer Informationsbroschüre aufmerksam zu machen . . .
Verdächtigerweise entdeckte nur ein Jahr nach dem Beginn der
Nachforschungen über den Ursprung von AIDS der gleiche Dr. Robert
Gallo, der die offizielle Theorie über die Herkunft der Krankheit in
Umlauf brachte, den HIV (Human Immunosuppressive Virus), einen ganz
besonderen Virus, als ihre Ursache.
Es muß hinzugefügt werden, daß dieser Dr. Gallo mit dem Biological
Warfare Labor von Fort Detrick zusammengearbeitet hatte, jenem
Institut also, das die Wiege von AIDS zu sein scheint.
Es gibt Indizien dafür, daß ein AIDS-ähnlicher Virus bereits seit
langem in den Köpfen vieler Wissenschaftler herumgespukt hatte."
Soweit also die "Weisheiten" des Herrn de Ruiter auch zu diesem Thema.
In der heutigen Ausgabe (11. 01. 2010) der "Berliner Zeitung" gibt es
nun einen Artikel zu diesem Thema, von einem Journalisten, welchen ich
ein paar Grade seriöser einschätze.
Dieser wiederum, widerspricht jener (auch vorskizzierten) These, und
sucht sie unter Hinweis auf einen Multiplikator im Pressebereich zu
widerlegen.
Die Hoffnung indes, dass die Unterbelichteten Marke de Ruiter und Co,
sich von dieser Widerlegung beeindrucken ließen. Diese Hoffnung habe
ich in der Tat nicht.
Bei denen ist nämlich wirklich "Hopfen in Malz verloren".
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0111/medien/0007/index.html
15) Kritik an einer katholisch
inspirierte Darstellung
http://kath-zdw.ch/maria/wachturmges.html
Katholische Unterstellungen werden durch Wiederholung nicht „besser".
Die Freimaurer geloben ,,blinden Gehorsam"
ohne jegliche Kritik an dem, was in ihrer Verfassung, ihren Statuten
und Reglements festgelegt wurde.
Da würden mir noch ein paar andere einfallen, denen ähnliche Vorhalte
zu machen wären
Bekannt ist die Geschichte von William Morgan,
der in den amerikanischen Logen ein- und ausging. Dieser Herr
bereitete gemeinsam mit einem Zeitungsreporter namens Miller die
Veröffentlichung einiger Freimaurergeheimnisse in der Presse vor.
Morgan verschwand in den Niagarafällen.
Dazu gibt es in der Literatur ein markantes Veranschaulichungsbild.
Ergo ein typische - Interessengeleitete Unterstellung. Wer da der „Teufel"
und wer da der „Beelzebub" erscheint ziemlich zweifelhaft.
Die Logenbrüder erschrecken immer noch, wenn
man die Rede auf Gabriel Jogand Pages, besser bekannt als "Léo Taxil",
bringt.
Ja über den Fall Taxil kann man noch heute erschrecken. Allerdings
anders als es jene katholischen Kreise darstellen.
Taxil's „Glanzleistung" die Erschaffung einer „Miss Diana Vaughan" die sei
vom „Teufel Bitru" höchstpersönlich gezeugt. Und die „klärte" via ihrem
Sprachrohr Taxil die Welt darüber auf, wie die Freimaurer den Teufel
anbeten würden. Eine solche phänomenale Erkenntnis bedurfte dann der
weiteren Vertiefung.
Eigens dazu einberufen ein Anti-Freimaurerkongreß in Trient (1896) der
endete mit einer vollen Blamage für die Catholica indem Taxil selbst
(1897) seinen Schwindel noch aufdeckte.
http://freimaurer-wiki.de/index.php/...maurerkongress
Taxil (katholisch geboren, die Ergebnisse katholischer Erziehung
auskostend) erwies sich für seine Eltern als nicht mehr erziehbar. Ergo
wurde seine weitere Erziehung der katholischen Kirche in einem ihrer Heime
überantwortet. Dort verlor er noch den allerletzten Respekt vor besagter
Kirche. Als volljähriger nahm er sich vor die „Kirche vorzuführen" was ihm
als nunmehr erklärten Atheisten auch gelang.
Seine Schriften (Französischsprachig) erreichten grandios hohe Auflagen.
Als Kostprobe ein Buch das er als die „Amüsante Bibel" betitelte, fand
selbst in der späteren Sowjetunion noch weitere Verbreitung. Paul
Bräunlich, der den Fall Taxil auch aufgearbeitet hat, rekapitulierte, in
seiner atheistischen Phase zogen Taxil besonders anrüchige Passagen der
Kirchengeschichte an. Gab es noch eine sexuelle Komponente dabei, etwa bei
Papst-Mätressen, ließ sich die Taxil garantiert nicht entgehen.
Dann war eines Tages der Markt von Taxil's Ergüssen gesättigt, Ergo liefen
seine Geschäfte zunehmend schlechter.
In dem Moment „erkannte" Taxil, es sei eine Kurskorrektur für ihn
vorteilhafter. Ergo wurde der wüste Antiklerikale Taxil „plötzlich" wieder
fromm katholisch.
Sein Kalkül ging auf. Papst Leo XIII. hatte gefordert, die Freimaurerei
als „Synagoge des Satans" zu entlarven. Taxil nahm das dann ziemlich
wörtlich wahr; und die katholische Welt bekam vor Staunen fast nicht mehr
den Mund zu.
Gestolpert ist er dann letztendlich über seine „Miss Diana Vaughan" die
noch abenteuerliche Story zum „besten" gab als Taxil selbst. Die Forderung
wurde immer dringlicher, die müsse man nun doch endlich mal von Angesicht
zu Angesicht zu sehen bekommen.
Da befand sich Taxil in einer selbst gelegten Schlinge, die sich immer
mehr zusammenzog, und die er nur noch durch seine Selbstentlarvung seines
Schwindels im Jahre 1897 bewältigen konnte.
Taxil
„das Faktum der unter Freimaurern üblichen
Teufelsanbetung; und der österreichische Politiker Friedrich Wichtl
bestätigt in: "Weltfreimaurerei - Weltrevolution — Weltrepublik"
(München 1919): "Die Freimaurer sehen Satan als ihren obersten Herrn
und Gott an."
Da ist dann die typische Weltverschwörungslinie angerissen, auf der
auch ein Adolf Hitler schwamm, und welche dann in der antisemitischen
Hetzschrift „Protokolle der Weisen von Zion" kulminierte. Auch genannter
Herr Wichtl ist schon ein ideologischer Vorarbeiter des Herrn Hitler.
Protokolle
Wenn man sich die Kehrseite der offiziellen
Geschichte betrachtet, so stößt man immer wieder auf die Illuminaten
und die Freimaurerei. Sie haben Könige in Zinsknechtschaft gebracht,
Königreiche manipuliert und zerstört, Kriege inszeniert und
schließlich die Welt, wie wir sie heute kennen, hervorgebracht. Die
Illuminaten und Freimaurer waren in alle großen Revolutionen
verwickelt, die nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg über
die Welt kamen.
Ob diese Überzeichnung so generalisierend zutreffend ist, mag
dahingestellt bleiben.
Jedenfalls steht fest, dass die katholische Kirche in diesen Disputen auf
Seiten der Anti-Revolutionären stand und steht.
Dann meint jener katholische Schreiberling weiter:
„Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder
Gruppen, die die Lehre an der göttlichen Dreifaltigkeit ablehnten,
hauptsächlich die Anhänger des Arius, eines Priesters, der genau wie
die Zeugen Jehovas dafür hielt."
Ergo weil seitens der Zeugen das „katholische Eingemachte" die
Trinitätslehre abgelehnt wird, ist zwar einerseits die ideologische
Feindschaft erklärt.
Andererseits ist es unzulässig, alle ideologischen Gegner der katholischen
Kirche in einen Topf zu werfen, wie es hier geschieht.
Gegner ist nicht gleich Gegner, da gibt es durchaus gravierende
Differenzierungen.
Eine in den ersten Generationen auf die „Mühseligen und Beladenen"
orientierende WTG-Religion, und eine eher auf die Großbourgeosie
(namentlich die liberalen Zuschnittes) orientierende Freimaurerei „sind
zwei linke Schuh".
Wenn Russell nicht Freimaurer war... warum
begegnet man dann in seinen Schriften weitläufigen Studien über die
Symbolik der Pyramide.
Es gab noch ein paar mehr Pyramidologen. Russell rezipiert da
namentlich den Piazzi Smyth (auch so ein „begnadeter Spinner vor dem
Herrn") wenn er dessen Thesen wiederkäute und namentlich im Hinblick auf
sein eigenes 1914-Datum missbrauchte, dann ist damit schon mal das Ende
der „Fahnenstange an Gemeinsamkeiten" erreicht.
Im übrigen pflegt heutigen Freimaurern, das Pyramidenthema am
Allerwertesten vorbeizugehen. Da überzeichnet die Catholca wieder mal
maßlos.
Dr. Fehrmann, ein in St. Gallen bekannter
Arzt. behauptete daraufhin, dass sie sehr viel Geld von der
internationalen Freimaurerei erhielten, um Verwirrung in die
westeuropäische Christenheit hineinzutragen.
Wer sich mit dem Fall wirklich ernsthaft auseinandersetzt, kommt zu dem
Resultat, viel Rauch und Nebel. Aber kein greifbares Ergebnis.
Ob nun Freimaurer, oder wie sowjetische Autoren unterstellen, etwa
Rockefeller, Rutherfords kostspielige Radioambitionen gesponsert haben,
kann nur sekundär sein. Eine zeitweilige Bezuschussung, aber keine
Dauerfinanzierung. Im übrigen pflegt auch die katholische Kirche, bei
finanziellen Aspekten „vom Stamme nimm" zu sein.
Jener katholische Link erweckt für mich hochgradig den Eindruck, ein „gut"
wiedergekäuter Robin de Ruiter-Verschnitt.
Ruiter
Zitat von ...
Was und ob was dran ist, kann ja jeder für sich
selber heraus finden - beachtenswert finde ich es zumindest....
Zum kritischen Hinterfragen gilt, dass man allen Hinweisen nachgeht....
finde ich jedenfalls.
Wenn man immer direkt Verschwörungstheorien vermutet, sich dann deshalb
nicht näher damit beschäftigt und zur Tagesordnung übergeht, kann es
sein, dass man Tatsachen übersieht....
Russell hat sich auch vor Juden „wirkungsvoll" im New Yorker Hippodrom
produziert. Auch den hat er „Schmalz um die Backen geschmiert", analog wie auch
den Freimaurern.
Dennoch ist die WTG-Religion keine „jüdische" sondern ein christliche Sekte.
Ähnliches gilt auch für die Freimaurer.
Es ist unhistorisch katholische Tendenzthesen für bare Münze zu nehmen, zugleich
aber keinerlei Reflektionen darüber anzustellen, dass Freimaurer und katholische
Kirche, namentlich unter dem Pontifikat des Papstes Leo XIII. „die"
gegenseitigen Hassgegner waren.
Nach dem ersten Weltkrieg hat dann die katholische Kirche auch noch die
WTG-Religion in ihren Topf der Hassgegner mit hinein getan.
Es ist weiter unhistorisch darüber nicht zu reflektieren.
Es wurden Buhmänner nach Kriegsende für den ersten Weltkrieg gesucht und
„gefunden".
Die Tendenzthesen diesbezüglich, beispielsweise vom Weltkriegsgeneral Ludendorff
verbreitet (nicht nur von ihm) besagten „die Freimaurer seien die Übeltäter".
Historiker bekommen bei solcherlei Milchmädchenlogik, allerdings, massive
Bauchschmerzen.
Es ist unhistorisch die weitere Entwicklung der Freimaurerei namentlich im
Naziregime unberücksichtigt zu lassen.
Nicht nur die Russen, auch die Nazis ächteten die Freimaurer.
Göring räumte denen zwar noch eine formale Selbstauflösung ein. Ging die nicht
schnell genug vonstatten, halfen die Nazis massiv nach.
Der Geheimdienst der Nazis (der SD des Reichsführers SS) hatte auch eigens ein
Freimaurer-Referat. Ein Adolf Eichmann (als Technokrat des Holocaust bekannt),
wurde in dem „groß".
Nebst Hetzliteratur gegen die Juden, war zu Nazizeiten die auch reichlich
vorhandene Hetzliteratur gegen die Freimaurer, mengenmäßig gleich dahinter
kommend.
Die Berliner Staatsbibliothek hat in ihrem Bestand auch einiges davon, und
einiges davon habe ich auch gesichtet.
Im Ergebnis dieser Sichtung muss ich es klar aussprechen.
Den Verfechtern unhistorischer Thesen in Sachen Freimaurerei kann ich kein
Pardon gewähren.
Im übrigen pflegen Freimaurer (welche Könige und Fürsten zu ihren Mitgliedern
zählten, auch Goethe, dessen Todestag (20. 3.) sich kürzlich jährte, gehörte
zeitweilig einer Loge an). Auch in der Gegenwart gilt.
Zeuge Jehovas kann jeder werden, welcher den WTG-Anforderungen entspricht.
Freimaurer hingegen kann nicht jeder werden. Die sieben schon mal mächtig aus.
In der Regel nur die finanziell Betuchten sind bei denen gefragt.
Auf einen Punkt gebracht. Die Hetze gegen die Freimaurerei nimmt den Status
eines Ersatzglaubensgebäudes wahr. Nicht jeder
Ersatzglauben (der nicht Wissen ist) hält indes objektiven Kriterien stand.
Zitat von ...
Ok, ich geb' zu, ich hab' damals, als ich es
gelesen hatte, nicht nachgeforscht, ... Ich wusste auch nicht, dass er
um das World Trade Center diese Aussage gemacht hat.
....nun, über Hitler weiß ich auch sehr wenig, außer seiner Erziehung in
der Kindheit und was man so über Filme vermittelt bekommt....keine
Ahnung, ob sein Tod Selbstmord war oder nicht....
Wer ist de Ruiter?
Im wesentlichen ein Ideologieverkäufer.
Welcher Art. Wie es ein andernorts nachweisbarer Artikel über ihn formuliert.
Ein Braun-Esoteriker.
Braun steht in der politischen Landschaft für Nazismus/Faschismus.
Werden seine Thesen von der WTG anerkannt? Selbstredend nicht.
Wurden seine Freimaurerthesen von einem Raymond Franz anerkannt. Gleichfalls
nicht. Franz wurde ja während seines Auftretens in einem öffentlichen Vortrag in
Karlsruhe, anlässlich seines damaligen Deutschlandbesuches, in Anschluss an
seinen Vortrag, via einer Publikumsfrage damit konfrontiert, und verneinte.
Haben anerkannte Historiker etwa James Penton, oder Detlef Garbe beispielsweise,
je de Ruiters Freimaurerthesen bestätigt. Auch das kann eindeutig verneint
werden.
Argumentiert de Ruiter auf dem eigentlichen ZJ-Felde seriös?
Auch verneinbar.
Ich vergleiche also nur von de Ruiter genannte WTG-Seiten in den angegebenen
Büchern in ihrer deutschen Fassung:
„Die Neue Welt", 1942, S. 103. Als wörtliches Zitat dort nicht nachweisbar.
Neue Himmel und eine neue Erde, 1953, S. 211. Als wörtliches Zitat dort nicht
nachweisbar.
„Das Vollendete Geheimnis", 1917, S. 334. Als wörtliches Zitat dort nicht
nachweisbar.
Diese drei Beispiele mögen reichen um zu verdeutlichen, wie es um die
"Seriosität" des de Ruiter bestellt ist.
Unerträglich für meine Begriffe, diese Mixtur faschistischen Gedankenguts (etwa
bezüglich der von ihm auch hochgehaltenen "Protokolle der Weisen von Zion" aus
der Giftküche der zaristischen Geheimpolizei Ochrana entstammend).
Unerträglich diese Mixtur zugleich angereichert mit katholischen Elementen, aus
den Kreisen jener, die da das "Rad der Geschichte" wirklich mit Gewalt
zurückdrehen wollen. Jene Kreise die es, um nur ein Beispiel zu nennen, die
Abschaffung der lateinischen Sprache in der katholischen Messeliturgie nach dem
sogenannten "Zweiten Vatikanischen Konzil" bis heute nicht so recht "verdauen"
können. Und die auch noch auf anderen Ebenen der (für sie) "guten alten Zeit"
nachtrauern.
De Ruiter ist nicht originell. Er ist nur ein besserer "Papagei", der nur das
nachplappert, was andere aus diesem Milieu ihm da vorgesungen haben.
Insonderheit ist er abhängig von dem Johannes Rothkranz, von dem er wesentliche
Thesen entlehnt hat. Man vergleiche mal das Titelbild einer Rothkranz-Schrift
aus dem gleichen Stall der Ewiggestrigen:
Herr Rothkranz pflegte schon mal vor Neonazis zu referieren (auf
NPD-Veranstaltungen).
Würde de Ruiter nicht außerhalb Deutschlands wohnen, würde er es ihm sicherlich
gleichtun. Seine Thesen sind dazu durchaus geeignet.
Ein Autor welcher zum Zeugen Jehovas-Thema publiziert, und dann (erneut) im
Jahre 2012 behauptet, Hitler hätte nicht im Selbstmiord geendet (wie es alle
seriösen Historiker sagen). Der betreibt zumindest Geschichtsrevisionismus. Er
will also mehr „wissen" als seriöse Historiker.
Indem er das Thema Hitler in so herausgehobener Weise „beackert" verhöhnt er
letztendlich auch die Blutopfer der Zeugen Jehovas im Naziregime.
Es gibt für einen Publizisten zum Zeugen Jehovas-Thema, keinen sachlichen Grund
Geschichtsrevisionistische Thesen zum Thema Hitler, als eigenständige
Publikation vorzutragen. Das „beisst" sich und ist vorne und hinten nicht
stimmig.
Indem de Ruiter das jedoch tut, offenbart er seine prinzipielle
Skrupellosigkeit.
Der Mann ist für seriöse Historiker etwa Uwe Backes vom Hannah Arendt Institut
für Totalitarissmusforschung, in einer (wohl nur Englischsprachig vorliegenden
Publikation) über den Rechtsextremismus in Europa bereits „gestorben" hat
lediglich vergessen noch umzufallen.
Es kann für diesen de Ruiter, der sich für seine Hetzthesen in Frankreich
bereits ein Publikationsverbot einhandelte, kein Pardon geben.
Das sollten endlich auch die begreifen, die eine wissenschaftliche Bibliothek
wohl noch nie von innen gesehen, geschweige denn ihre Bestände auch mal sinnvoll
genutzt haben.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Freiheitlicher Staat. Insoweit mögen hier
die Hürden gegenüber vergleichsweise Frankreich, höher sein. Die NPD existiert
ja hierzulande auch weiter. Insoweit auch ihr geistiges Umfeld.
Diese Freiheit mag man an sich begrüssen.
Unterhalb dieser Schwelle gilt es aber durchaus genauer hinzusehen, wem da
zugejubelt und seine finanziellen Taschen gefüllt werden.
De Ruiter wäre nur treffbar, gäbe es nicht diese seine finanzielle
Taschenfüllung hierzulande.
Die Hoffnung dazu allerdings, habe ich mittlerweile aufgegeben, was nichts daran
ändert, eine deutliche Meinung zum Thema zu haben.
http://www.esowatch.com/ge/index.php...obin_de_Ruiter
Exkurs:
De Ruiter angegebener Redaktionsschluus 1994 (in der Variante des
Nachdruckes 2002).
Besagter Nachdruck wurde offenbar notwendig, dieweil der Verlag zur
Korrektur einiger von der WTG bemängelter Passagen, juristisch
gezwungen wurde.
Über besagte Textveränderungen wird allerdings in der Variante 2002
kein Sterbenswörtchen verlautbar. Die offenbaren sich dem Sachkenner
erst bei einem genauen Vergleich beider Ausgaben.
Auf Seite 111 der genannten 2002er Ausgabe werden nun einige Passagen
aus der WTG-Literatur zitiert. Meinerseits (dieweil für mich relativ
leicht erreichbar) beschränke ich mich auf die Zitatstellen aus:
„Die neue Welt" und
„Neue Himmel und eine neue Erde", und stelle fest, ein Hinweis auf
außerdeutschsprachige Quellen ist bei de Ruiter nicht feststellbar.
Es lassen sich aber bei de Ruiter durchaus Stellen nachweise, wo er
etwa beispielhaft hinzufügt. Entnommen der holländischen Ausgabe des
„Wachtturms".
Vergleiche ich nun besagte Seiten der deutschen Ausgaben, muss ich
feststellen, dass was de Ruiter dort gelesen haben will, kann ich so
nicht feststellen. Er erwähnt ja nur isolierte Passagen, ohne Anspruch
darauf die gesamte Druckseite zu referieren. Dann müsste man zumindest
jene isolierten Passagen, dort vorfinden, was aber nicht der Fall ist.
Durch das nicht Hinzufügen eines Hinweises auf eine fremdsprachige
Ausgabe, erweckt er aber dem Eindruck, das müsste dann wohl die
deutschen Ausgaben sein.
de Ruiter S. 111:
WTG "Die neue Welt" S. 103
WTG "Neue Himmel und eine neue Erde" S. 211
Weitaus gravierender ist die Verwendung von Argumenten aus dem
Neonazistischen Arsenal durch de Ruiter (ohne sich von diesen
Hetzthesen zu distanzieren). Beispielhaft Seite 72 bei der Ruiter
(Ausgabe 2002)
Nun habe ich thematisch bezogen, selbst auch die antisemitische
Zeitschrift „Hammer" gelegentlich zitiert. Bei der von de Ruiter
gewählten Passsage frage ich mich allerdings, wäre es nicht besser die
dem Papierkorb zu überantworten? Zum einen kann ich nicht erkennen
i
inwieweit sie eine Zeugen Jehovas Bezüglichkeit hätte.
Zum anderen ist
sie eine Kardinalthese, welche der nazistischen Judenverfolgung
zugrunde liegt.
Wenn man sie so schon zitiert, dann ist eine
kommentierende Umrahmung, welche die nazistische Verwertung selbiger
thematisiert,
unerlässlich. De Ruiter indes stellt sie unkommentiert als nicht
hinterfragbare „Wahrheit" in den Raum.
Er identifiziert sich damit faktisch mit den Nazis! Das lasse man
sich mal auf der „Zunge zergehen".
Seine Unterstellung gewisse Symboliken (etwa Kreuz/Krone-Symbol
seien „freimauerisch
entbehren jeglicher Beweiskrätiger Argumentation.
Ein Copyright auf solcherlei Symboliken haben weder die eine noch
die andere Seite.
Insoweit ist deren Verwendung frei. Außerdem entscheidet sich das
Wesen der Freimaurerei keineswegs an Symboliken.
Russell
beispielsweise, formulierte im deutschen "Wachtturm" vom Oktober 1914
auch den Satz:
"Ohne Kreuz keine Krone! - Das
ist die unabänderliche Richtschnur"
Ist es angesichts solch
"theologischer" These wirklich zu ungewöhnlich, dass er demzufolge auf
dem Titelblatt seines "Wachtturms" auch
das Kreuz/Krone-Symbol mit
einbrachte? Mit Freimaurerei jedenfalls, hat letzteres so gut wie
nichts zu tun!
16) Hitler-Renaissance Made in
de Ruiter (2012)
Ich werde mir den käuflich zu erwerbenden Erguss des Robin de
Ruiter aus dem Jahre 2012 nicht antun.
Robin de Ruiter-Fan's mgen das vielleicht anders sehen.
Ich frage mich aber ernsthaft wie es wohl um den Geisteszustand jenes Herrn de
Ruiter bestellt ist, wenn er also erneut (im Jahre) 2012 glaubt die Menschheit
darüber zu belehren zu müssen:
„Hitler starb nicht in Berlin: Chronik seiner Flucht aus Berlin - Mit Hilfe des
Britischen Geheimdienstes".
http://www.amazon.de/Hitler-starb-ni...der_B007A02P9M
Im Gegensatz zu de Ruiter-Fans bestreite ich aufs entschiedenste, dass de
Ruiter seine anfechtbaren Thesen tatsächlich belegt hat.
Dieser Konjunktur-Schreiberling lügt das Blaue vom Himmel herunter, ohne dabei
auch nur rot zu werden. Und offenbar findet er ja noch weiterhin seine Kasse
füllende Fans.
Er ist zum Beispiel bis heute den nachprüfbaren Beweis für seine These schuldig
geblieben, der Israelische Geheimdienst hätte im voraus über den Anschlag auf
das World Trade Center Bescheid gewusst. Und so seien jüdische Beschäftige dort,
alle wundersam gerettet worden, weil sie auf Empfehlung besagten Geheimdienstes
am Anschlagtage nicht zur Arbeit gingen.
In Frankreich hat sich de Ruiter schon mal ein Publikationsverbot eingehandelt.
Angesichts solch abenteuerlicher Thesen, nicht übermäßig verwunderlich.
Sicherlich werden Neonazis auch diesmal dem de Ruiter Beifall klatschen.
..
Sage mir, wer deine Freunde sind, und ich sage die wer du bist.
Was nun seine Zeugen Jehovas bezüglichen Thesen anbelangt, sind auch die
vielfach nicht belegt.
In der Gegenwart erscheint die WTG-Literatur zwar Sprachensynchron. Dies war
indes nicht schon immer so. Zitiert er also Spanischsprachige WTG-Literatur und
erweckt den Eindruck, dass stände wortwörtlich so auch in der deutschen
WTG-Literatur gleichen Datums, so ergibt eine Detailüberprüfung. Das ist
durchaus nicht so. Er mag vielleicht Glück dergestalt haben, dass sich einzelne
Passagen, dann in anderen Ausgaben ähnlich nachweisen lassen. Dann hat er aber
wirklich Glück gehabt.
Den Aufwand seine Zitate (so es denn welche gibt), anhand der Deutschsprachigen
WTG-Literatur zu verifizieren, hat weder er noch sein Verlag betrieben.
Mit wissenschaftlicher Genauigkeit, hat das absolut nichts zu tun!
Ein bisschen in der „Blick ins Buch"-Funktion von Amazon.de geblättert.
Da behauptet dieser Schreiberling allen ernstes Hitler sei nicht durch
Selbstmord geendet.
Oder auch dieses Detail. Nach 1945 habe es unter amerikanischer Leitung eine
Zeitung in Deutschland gegeben mit dem Titel „Neues Deutschland".
Durchgefallen Herr de Ruiter, Schulaufgaben nicht gemacht.
Eine Zeitung mit dem Titel „Neues Deutschland" gab es zwar (gibt es noch heute),
nur stand die von Anfang an unter russischer (später Ostdeutscher) Jurisdiktion.
Wer im kleinen ungenau, der ist es oft auch im Großen!
Parsimony.4208
Parsimony.4210
Theorie der Verschwörung
"Exzellenz Ludendorff"
Jo Conrad
Der ebenfalls unsägliche Herr Springmeier
http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Robin_de_Ruiter
Lutz Lemhöfer
Die
unsäglichen Protokolle der Weisen von Zion
Zum Thema Illuminaten siehe auch
Parsimony.14723
Impfgegner-Dokumentation
Leo Taxil
Hank und der grüne Käse im
Mond
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,14374,15244#msg-15244 (Eintrag vom 16.
10. 2008)
Zur Indexseite